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Lufthansa-Vorstand entscheidet über weiteres Vorgehen

Der Konzernvorstand und der Vorstand der Lufthansa Passage werden morgen über die Konsequenzen unter anderem des aktuellen Streiks der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO), der in der Geschichte der Lufthansa ohne Beispiel ist, entscheiden. Mitarbeiter und Öffentlichkeit werden im Anschluss daran über die Beschlüsse informiert.

Lufthansa hat heute erneut bekräftigt, dass sie für die Wiederaufnahme von Gesprächen zur Verfügung steht. Zuletzt hatte Lufthansa die Gewerkschaft am 5. November zu einem Gespräch eingeladen und ihr dort ein modifiziertes Angebot vorgelegt. In diesem Angebot war Lufthansa für ihre Mitarbeiter auf alle Forderungen der Gewerkschaft zur Versorgung eingegangen.

In ihrem modifizierten Angebot vom 5. November hatte Lufthansa angeboten, Kabinenmitarbeitern die Abzüge, die der Gesetzgeber in der gesetzlichen Rentenversicherung vorgesehen hat, auszugleichen, falls ein Mitarbeiter vor Erreichen des gesetzlichen Regelrenteneintritts aus dem Arbeitsleben ausscheidet. Das ist ein Versorgungsangebot, das es bei keinem anderen Unternehmen gibt. Auch bezüglich der für die Dotierung der Altersversorgung zugrunde gelegten Renditeprämisse war Lufthansa der Gewerkschaft in einem alternativen Angebot entgegengekommen.

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Das derzeitige Versorgungssystem bei Lufthansa sieht vor, dass Kabinenmitarbeiter ab dem Alter von 55 Jahren freiwillig aus dem Flugdienst ausscheiden können. Sie erhalten dann bis zu 60 Prozent ihrer letzten Vergütung als sogenannte Übergangsversorgung. Lufthansa hatte der UFO angeboten, dass diese Übergangsversorgung – anders als heute – unverfallbar gestaltet werden sollte. Mitarbeiter könnten dann Teile der nicht in Anspruch genommenen Übergangsversorgung zur Steigerung ihrer im Dax-Vergleich ohnehin schon stark überdurchschnittlichen Altersversorgung nutzen. Dies hätte in einer beispielhaften Karriere dazu geführt, dass ein Purser, der bis zum 65. Lebensjahr fliegt, seine betriebliche Altersversorgung von heute 960 Euro auf zukünftig 3.210 Euro pro Monat hätte steigern können. Zusammen mit der gesetzlichen Rentenversicherung käme ein Purser so auf 96 Prozent seines Grundgehalts beziehungsweise rund 4800 Euro. Alternativ hätte er sich die nicht in Anspruch genommene Übergangsversorgung in Form einer Einmalzahlung in Höhe von bis zu 380.000 Euro auszahlen lassen können.

Basis für die Alters- und Übergansversorgung sind die im Branchenvergleich deutlich überdurchschnittlichen Vergütungen bei Lufthansa. So liegt die Vergütung eines Flugbegleiters auf Vollzeitbasis beim Berufseinstieg inklusive variabler Vergütungsbestandteile bei durchschnittlich 2.200 Euro.

In den ersten Jahren steigt das Gehalt deutlich. Die Grundvergütung eines Flugbegleiters erhöht sich dabei automatisch. Flugbegleiter mit einem Einstellungsdatum nach dem 1. Januar 2013 erhalten in den ersten zehn Jahren eine automatische Gehaltssteigerung von durchschnittlich 3,2 Prozent pro Jahr. Flugbegleiter, die vor dem 1. Januar 2013 eingestellt wurden, kommen in diesem Zeitraum sogar auf durchschnittlich 4,8 Prozent mehr Gehalt pro Jahr. Mögliche Erhöhungen der Vergütungstabellen, die Lufthansa in der aktuellen Tarifrunde ebenfalls angeboten hatte, kommen noch hinzu.

Ein Purser kann so auf eine Vergütung von mehr als 80.000 Euro kommen. Das Durchschnittsgehalt aller Flugbegleiter bei Lufthansa liegt auf Vollzeitbasis bei 50.000 Euro. Zusammen mit der Versorgung sind die Bruttopersonalkosten bei Lufthansa fast doppelt so hoch wie bei allen anderen Wettbewerbern in Deutschland.

Vollzeitflugbegleiter fliegen bei Lufthansa maximal 87 Stunden im Monat. Wer mehr als 70 Stunden pro Monat fliegt, bekommt für jede zusätzliche Stunde eine sogenannte Mehrflugstundenvergütung. Die Ausbildungsdauer für einen Flugbegleiter bei Lufthansa beträgt knapp drei Monate.

Quelle: Deutsche Lufthansa AG

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