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Maschinelle Übersetzung und KI: DeepL, Google Translate & Co

Viele leidenschaftliche Hobbyphilosophen prophezeien schon, dass künstliche Intelligenz eines Tages den Menschen ablösen wird. Zumindest, was Übersetzungen betrifft, fehlt dazu auch scheinbar nicht so viel. Übersetzungstools wie Google Translate und DeepL sind auf dem Vormarsch und werden technisch immer ausgefeilter. Doch was genau haben sie wirklich zu bieten?

Google Translate – der Klassiker unter den Übersetzungstools

Bildquelle: © lemontreeimages – Fotolia.com

Es gibt wohl kaum einen Schüler der Generation Y, der nicht schon einmal versucht hat, seine Französisch-Hausaufgaben mittels Google Translate zu lösen. Während dieser Versuch vor ein paar Jahren noch für den einen oder anderen Fauxpas gesorgt haben dürfte, hat sich auch Google Translate weiterentwickelt. So sind die gängigen Sprachen wie Englisch, Spanisch und Französisch mittlerweile schon ganz schön ausgefeilt und man kann durchaus kurze Textschnipsel und einzelne Wörter damit übersetzen, ohne befürchten zu müssen, damit ordentlich ins Fettnäpfchen zu treten. 

Dass Google Translate immer besser wird, liegt unter anderem daran, dass sich die Maschine Übersetzungen aus dem Internet bedient. Je mehr unterschiedliche Übersetzungen vorhanden sind, umso besser funktioniert das Tool. Ganz schön clever. Aber auch die Methoden bei Google werden präziser. So bedient sich Google seit Ende 2016 auch eines neuronalen Netzwerks, wodurch nicht nur jedes Wort einzeln, sondern ganze Sätze in ihrem Kontext übersetzt werden können.

DeepL – ein Übersetzungstool mit Zukunft

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Kölner Startup mit seiner Übersetzungsmaschine Microsoft und Google den Kampf ansagen will? Doch es ist geschehen – und das gar nicht mal so schlecht. DeepL heißt das neue Tool, das auf ein künstliches neuronales Netzwerk setzt, welches auf einem Supercomputer in Island läuft. Laut der Webseite des DeepL Übersetzers hat dieser genug Leistung, um eine Million Wörter in weniger als einer Sekunde zu übersetzen.

Auch der Praxistest bei DeepL überzeugt. So scheint das Kölner Tool viele Texte tatsächlich deutlich präziser als die Konkurrenz zu übersetzen. Dass es im Vergleich zu Google und Microsoft so gut funktioniert, liegt vor allem daran, dass die Software einzelne Wörter in ihrem Kontext verstehen kann. Außerdem greift der Onlinedienst auf eine große Menge an validen Vergleichsdaten zu. DeepL ist kostenlos und momentan noch in 7 Sprachen verfügbar, an weiteren Sprachen wird derzeit gearbeitet.

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Typische Probleme von maschinellen Übersetzungen

Computer Übersetzungen gibt es nicht erst seit gestern. Tatsächlich greifen einige Unternehmen und Privatpersonen schon seit vielen Jahren auf Bing und Google Translate zurück. Allerdings durfte man gerade in der Anfangsphase sehr häufig feststellen, dass die Maschine zwar bei einzelnen Wörtern zuverlässige Ergebnisse lieferte, bei ganzen Sätzen jedoch wenig zufriedenstellend war. 

Das Problem bei maschinellen Übersetzungen ist, dass Übersetzungstools zwar mittlerweile auf neuronale Netzwerke zurückgreifen können, wodurch sie immer besser werden. Aber sie werden dennoch niemals – beziehungsweise zumindest für eine sehr lange Zeit – nicht fähig sein, einen Kontext so zu erkennen, wie es ein Mensch mit Fachwissen könnte. 

Doch genau das kann bei wichtigen Präsentationen und in entscheidenden Situationen tatsächlich fatal sein. Ein Fehler in einer übersetzten Bedienungsanleitung und das Gerät könnte kaputt gehen, oder der Mensch, der es bedient, könnte zu Schaden kommen. Das Problem ist die Sinnerkennung. Was bei Menschen meist sehr gut funktioniert, verstehen Computer bisher eher schlecht als recht.

Künstliche vs. Menschliche Intelligenz

Für kleinere Dienste, wie beispielsweise das Übersetzen einer Speisekarte oder eines Straßenschildes, indem man einfach die Kamera draufhält und eine gratis Übersetzung erhält, sind diese Dienste jedoch durchaus brauchbar. Auch, wenn es nur um einzelne Wörter oder kurze Sätze geht, kann man getrost auf Apps und Programme zurückgreifen. Wer sich nur im Urlaubsland verständigen will, braucht definitiv nicht immer einen professionellen Dolmetscher an seiner Seite. Passieren hier kleine Vokabel- oder Grammatik-Fehler, wirkt das höchstens ganz sympathisch. 

Wenn es jedoch um wichtige Dokumente geht, zum Beispiel einen Geschäftsbericht, eine Bedienungsanleitung oder einen Vertrag, dann sollte in jedem Fall auf ein professionelles Übersetzungsbüro, wie etwa Translate Trade, zurückgegriffen werden. Zwar können Maschinen dank ausgefeilter Techniken immer besser den Kontext eines Dokumentes erkennen, aber perfekt sind sie noch lange nicht.

Zwar machen auch die besten Übersetzer Fehler – die sind auch menschlich – aber an vielen Stellen können maschinelle Übersetzer einfach nicht mit dem menschlichen Original mithalten. So sind zwar immer mehr Redewendungen und Dialekte bekannt, aber die Bedeutung derselben kann nur ein Übersetzer richtig erfassen. 

Wer sich also für diesen Beruf entschieden hat, kann erleichtert aufatmen, denn Microsoft, Google und auch DeepL sind trotz hervorragender Technik noch immer nicht so stark aufgestellt, dass sie juristische und technische Passagen wirklich fehlerfrei übersetzen können. Für Übersetzer und solche, die es noch werden wollen, gilt: Spezialisierungen sind gefragt und auch ungewöhnlichere Sprachen sind kein Fehler.



DeepL wird als der neue Star am maschinellen Übersetzungshimmel geahndet, aber auch Google Translate und andere maschinelle Übersetzungsdienste holen auf. In Zukunft dürfen wir uns daher wahrscheinlich auf präzisere Web-Übersetzungen freuen. Doch dabei darf niemals vergessen werden: Eine Maschine wird immer eine Maschine bleiben. Und solange das so ist, werden professionelle Übersetzer mit Fachwissen immer einen sicheren Beruf haben.

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