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IG Metall und Arbeitgeber wollen Mindestlohn im Elektrohandwerk

Frankfurt/Main. Gewerkschaften und Arbeitgeber streben für das Elektrohandwerk einen Mindestlohn an. Dazu soll der im März vereinbarte Tarifvertrag für allgemeinverbindlich erklärt werden, teilten die IG Metall und der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) am Montag gemeinsam mit. Ein entsprechender Antrag sei beim Bundesarbeitsministerium gestellt worden.

Ziel sei es, die «Beschäftigten, die Betriebe, die Arbeitsplätze und unsere Tarifverträge vor Schmutzkonkurrenz» zu schützen, sagte Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Die Beschäftigten müssten von ihrer Arbeit leben können. Dies sei vor allem wegen der ab Mai 2011 geltenden Arbeitnehmer-Freizügigkeit in der EU besonders wichtig.

«Mit Lohndumping als kurzfristige Kostensenkungsstrategie wären Stillstand oder gar Rückschritt und langfristige Wettbewerbsnachteile statt Zukunft vorprogrammiert», sagte sie weiter. Dies solle verhindert werden.

Das ZVEH betonte, dass der im März geschlossene Vertrag der bereits sechste Mindestentgelttarifvertrag für die Branche sei. «Wir sind bisher damit gut gefahren», sagte ZVEH-Vizepräsident Gerd Peters. Das Mindestentgelt könne Arbeitsplätze sichern. Zudem erhielten die Unternehmen eine gewisse Planungssicherheit.

Der Tarifvertrag sieht eine Lohnuntergrenze von 9,70 Euro ab 2011 vor. In Stufen soll sie bis 2015 auf 10,10 Euro steigen. In Ostdeutschland beträgt das Mindestentgelt 8,40 Euro ab 2011 und soll bis 2015 auf 9,35 Euro angehoben werden.

Der Tarifvertrag über Mindestentgelte in der Branche war den Angaben zufolge zuletzt 2007 abgeschlossen und für allgemeinverbindlich erklärt worden. Diese Regelung läuft Ende des Jahres aus. Insgesamt sind im Elektrohandwerk bundesweit rund 317 000 Mitarbeiter beschäftigt.

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