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Conergy beendet Streit um Liefervertrag mit MEMC

Hamburg. Der Rechtsstreit zwischen dem Hamburger Solarunternehmen Conergy und dem US-Waferhersteller MEMC ist beendet. Wie das TecDAX-Unternehmen am Montag mitteilte, haben sich beide Unternehmen außergerichtlich auf eine erneute Anpassung des ursprünglich acht Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro) schweren Wafer-Liefervertrags geeinigt. Die von MEMC künftig zu beziehende Menge werde an den Bedarf der Conergy Solarfabrik in Frankfurt/Oder angepasst. Die Waferpreise orientieren sich nun am jeweiligen Marktpreis.

«Mit der jetzt ausgehandelten Einigung haben wir es geschafft, unser Unternehmen von einer wesentlichen Bürde zu befreien», sagte Conergy-Vorstandschef Dieter Ammer. Im Vergleich zum Altvertrag seien Einkauf und Rohstoffzufuhr ausreichend flexibel und effizient ausgestaltet und eine gesicherte Rohstoffzufuhr gewährleistet.

MEMC werde in Zukunft rund die Hälfte des Conergy-Bedarfs stellen. Darüber hinaus erlaube die Einigung Conergy, das Halbleitermaterial von anderen Lieferanten zu beziehen. So könne das Unternehmen auch seine Wafersägerei in Frankfurt/Oder weiter auslasten.

In dem Gerichtsverfahren ging es um einen langfristigen Vertrag zur Versorgung mit Wafern, der 2007 abgeschlossen worden war. Conergy hat sich lange bemüht, den Vertrag neu zu verhandeln. Im Sommer 2008 wurde ein Teilerfolg erzielt und eine Halbierung des Gesamtvolumens erreicht. Die Einigung erstreckte sich allerdings nicht auf die Preise – was dann angesichts der Überversorgung des Marktes mit günstigerem Rohmaterial zu einem Wettbewerbsnachteil für die Hamburger wurde.

Im April 2009 zog Conergy in den USA vor Gericht, focht dort den Kontrakt an und stellte die Zahlungen an MEMC ein. MEMC hatte daraufhin ihrerseits Conergy wegen Vertragsbruchs verklagt, diese Klage dann aber wieder zurückgezogen.

ddp.djn/jwu/rab

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