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Abgeltungssteuer: Verlustverrechnung läuft bei jeder Bank anders

Schondorf. Mit Einführung der Abgeltungssteuer können Banken Börsenverluste ihrer Kunden sofort mit Gewinnen verrechnen, sodass weniger Abgeltungssteuer fällig wird. Bei der Umsetzung gehen die Banken jedoch unterschiedliche Wege, wie eine Umfrage von biallo.de unter Finanzinstituten zeigt.

Die große Mehrheit der befragten Banken verbucht einen Verlust auch unterjährig sofort steuerwirksam. De facto heißt das: Ein Kunde erhält eine Steuerrückerstattung, wenn er davor bereits 25 Prozent Abgeltungssteuer auf einen Gewinntrade zahlen musste. So gehen beispielsweise Cortal Consors, die Commerzbank, die Onvista Bank, die Postbank, der Sparkassen Broker, die Deutsche Bank, der Broker Maxblue und die Comdirect vor.

Anders sieht es noch bei der Direktbank ING-Diba aus: Sie erfasst Verlustgeschäfte zunächst im sogenannten Verlustverrechnungstopf. Gewinne und Verluste werden dann in etwa quartalsweise gesammelt und erst dann miteinander verrechnet. Die Citibank war mit der gleichen Verfahrensweise in die Ära der Abgeltungssteuer gestartet, hat das Verfahren aber im vierten Quartal 2009 auf die sofortige Verrechnung umgestellt. Bei der ING-Diba soll die tägliche Verlustverrechnung im ersten Quartal 2010 kommen.

Erlaubt sind beide Vorgehensweisen: Die Banken sind verpflichtet, innerhalb eines Kalenderjahres negative Kapitalerträge – dazu gehören auch Kursverluste – bis zur Höhe der positiven Kaitalerträge auszugleichen. Die Verrechnung muss somit nur einmal jährlich erfolgen. Die Banken dürfen aber auch häufiger aktiv werden. Für die Kunden ist die sofortige Verrechnung besser – vor allem bei Verlusten, die auf größere Gewinne folgen.

ddp.djn/ome/mbr

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