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Ist der deutsche Mittelstand reif für Industrie 4.0?

Ist der deutsche Mittelstand reif für Industrie 4.0? Kammern und Verbände beobachten mit wachsender Sorge die Skepsis, mit der das Herzstück der deutschen Wirtschaft der Digitalisierung gegenüber steht. Vernetzte Maschinen, kürzere Produkt- und Entscheidungszyklen, die Implementierung und Bedienung zusätzlicher Industrie-Software – all das scheint selbst die „Hidden Champions” der Industrie über Gebühr zu fordern. Wird ihr Know-how-Vorsprung dem Stand halten? Der Wirtschaftskongress cologne IT summit_ will am 28. Januar in Köln darauf Antworten geben.

Ohne den Roboter, beziehungsweise Computer kommt über kurz oder lang kein Geschäftszweig mehr aus. Bei 94 Prozent der Unternehmen wird die Digitalisierung Auswirkungen auf Geschäfts- und Arbeitsprozesse haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des DIHK bei über 1.800 deutschen Unternehmen. Die Studie brachte auch ans Licht, worüber sich Entscheider beim Gedanken an die digitale Transformation am meisten den Kopf zerbrechen: Zwar steigt die Produktivität in den Betrieben an, zeitgleich nehmen die Qualifikationsanforderungen an das Personal aufgrund des Wegfalls von Routinetätigkeiten überproportional zu. Doch wie soll dieser Entwicklung Rechnung getragen werden, wenn parallel dazu das Mitarbeiterwachstum infolge des Fachkräftemangels stagniert?

Eine der offene Fragen, die beim sechsten cologne IT summit_ am Donnerstag, 28. Januar, in den Räumlichkeiten der IHK zu Köln von Wirtschaftsvertretern diskutiert wird. Das Veranstaltungsmotto lautet „Digitalisierung – von Branchen lernen”. Ein Thema, das nicht nur Konzerne, sondern auch alle kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt, sagt Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln und Schirmherr der Veranstaltung: „Wir freuen uns, dass der Cologne IT summit zum sechsten Mal in unserem Haus stattfindet. Der summit ist eine wichtige Netzwerk- und Informationsplattform über alle Branchen hinweg. Hier gibt es einen umfassenden Überblick über die aktuellen Herausforderungen sowie Best-Practice-Beispiele von Unternehmen, die ihre Digitalstrategie erfolgreich umsetzen. Vertiefung bieten wird das ganze Jahr über mit unserer Initiative Digital Cologne.”

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Begleitet wird der Kongress wie schon in den Vorjahren von einer Fachausstellung, bei der die rund 400 erwarteten Gäste einen Tag lang die Möglichkeit zum intensiven Austausch über die Chancen und Perspektiven der Digitalisierung nutzen. Beim Kongress selbst bildet mitunter das Thema IT Sicherheit einen der Schwerpunkte. Welche Perspektiven könnten etwa europaweit einheitliche Gesetzesstandards eröffnen? Möglich, dass EU-Kommissar Günther Oettinger hier Fakten schafft. Der Politiker reist eigens von Brüssel nach Köln, um beim cologne IT summit_ das Referat zum Schwerpunkt „Europa 4.0 – hilft die Politik beim digitalen Wandel?” zu halten.

Auch der Einzelhandel erhält ein Forum. Schließlich sind in der Besuchermetropole Köln Ladenzeilen nicht nur ein prägendes Element, sondern auch ein Standortvorteil. Dem Erhalt steht jedoch die steigende Konkurrenz durch Shopping-Portale wie Amazon, Zalando und Co. gegenüber. Eine Möglichkeit wäre das Erschließen neuer Marktnischen. Ein Beispiel liefert der Fahrradhändler um die Ecke, der seinen Showroom mangels Nachfrage schließen musste, den Kundenstamm aber dennoch behielt: Er setzt für diesen nun online georderte Einzelteile fachgerecht zu Bikes zusammen.

„Smart Commerce: Ist Kaufen (24/7) des Pudels (Internet) Kern?” fragen sich dementsprechend beim zugehörigen Diskussionspanel des cologne IT summit_ Experten wie: Wilhelm Auffermann, Bereichsleiter Technical Service Europe & FE bei der RSC Commercial Services GmbH & Co. oHG, Thomas Bußmann, Leiter Marketing und Vertrieb der vub GmbH, Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Instituts für Handelsforschung GmbH, sowie Stephan Niggemeyer, Mitglied der Geschäftsleitung der Off Price GmbH.

Ähnliche Umbrüche stehen auch der Finanzwelt bevor: Heißt es hier bald „App statt Bankschalter”? Tatsächlich tritt so manches Startup – so genannte Fintechs – an, die Glastürme der Big Player zum Einsturz zu bringen. Wie wird sich der Sektor wandeln? Darüber diskutieren Dr. Oliver Vins, Gründer der Vaamo Finanz AG, Philip Laucks, Bereichsvorstand Direktbank bei der Postbank AG, Dr. Gernot A. Overbeck von der Fintura GmbH und Kai Panitzki, Vorstand der Börsenmedien AG. Spannend!

Nicht zuletzt müssen bei allen digitalen Veränderungen auch die Arbeitnehmer mitgenommen werden. Denn das Thema “Digital People Management” wird im Zeitalter IT-bedingter Komplexität und Arbeitsdichte immer wichtiger. Auch diesem Aspekt trägt der cologne IT summit_ Rechnung. „Personal 4.0 – digital vernetzt und virtuell geführt” heißt das Forum, bei dem Ursula Vranken, Leiterin des Kölner Instituts für Personalentwicklung und Arbeitsorganisation (IPA), Stefan Riese, Geschäftsführer von DB-Training und Dr. Alexander Brändle von der Fachhochschule der Wirtschaft Nordrhein-Westfalen ins Gespräch kommen.

Weitere Fachdiskussionen sind überschrieben mit: „Rechtliche Herausforderung Digitalisierung am Beispiel von Big Data”, „Digitalisierung und Sicherheit” oder „Gewinnen mit Digitalisierung – NRW-Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft”. Noch sind wenige Plätze frei.

Quelle: JOGECON GmbH/cologne IT summit_

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou ist Mitglied in der MiNa-Redaktion und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer.
Mail: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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