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Berufseinsteiger trotz Corona zuversichtlich

tecis Studie: Deutschlands Berufseinsteiger blicken trotz Corona zuversichtlich in die Zukunft

  • Deutschlands Berufseinsteiger haben trotz Corona einen optimistischen Blick auf ihre zukünftige Erwerbssituation und Karrierechancen.
  • Nur jede/r Zehnte befürchtet, keinen Job zu finden.
  • 42 % der Berufsanfänger leben noch zu Hause oder in einer WG.
  • Work-Life-Balance ist ihnen wichtiger als Gehalt.
  • tecis Berufseinsteiger-Barometer zeigt: Zufriedenheitsindex für die Zukunft liegt bei 74 von 100 Punkten.

Die aktuelle Generation der Berufseinsteiger blickt überraschenderweise trotz Corona optimistisch auf ihre zukünftige Erwerbssituation. „Junge Menschen bewerten ihre Karrierechancen somit weiterhin positiv – trotz Rezession, Kurzarbeit und unklarer Entwicklungen“, sagt Sönke Mißfeldt, Vorstand tecis Finanzdienstleistungen AG. Demnach gibt jede/r Zweite (48 %) an, dass Corona wenig bis gar keinen Einfluss auf den Berufseinstieg hat. Nur 10 % befürchten, in den nächsten Jahren keinen Job zu finden. Das ergibt das aktuelle, repräsentative Berufseinsteiger-Barometer der tecis Finanzdienstleistungen AG, für das 1.043 Berufseinsteiger durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland befragt wurden. Die Erhebung befragt Personen, die kurz vor ihrem Abschluss stehen oder maximal zwei Jahre berufstätig sind, nach ihrer aktuellen Lebenssituation und den mittelfristigen Perspektiven.

Aktuelle Lebenssituation der Berufseinsteiger ausbaufähig: Sie wünschen sich eine bessere Finanzsituation, mehr Wohnraum und Work-Life-Balance

Bezogen auf ihre aktuelle Lebenssituation hingegen zeigt sich ein etwas differenziertes Bild: Berufseinsteiger sind demnach vor allem unzufrieden mit ihren eigenen Finanzen: Nur 16 % bewerten ihre finanzielle Situation als zufriedenstellend, sie sorgen aber auch nicht ausreichend vor. 28 % der Berufsstarter sparen noch mit dem Sparbuch, lediglich 17 % nutzen private Rentenversicherungen und erst 13 % setzen bereits auf Aktien für den Vermögensaufbau. Der Großteil aber und damit 44 % der Befragten gibt an, insgesamt nicht genügend oder gar nicht vorzusorgen, und benötigt vor allem in diesem Bereich Unterstützung zur besseren Finanzplanung.

In der Kategorie Beruf und Karriere sind derzeit nur 26 % der Befragten zufrieden. Wichtig im Berufsleben sind ihnen vor allem Work-Life-Balance (48%) und ein nettes Team (47%). Ein hohes Gehalt kommt erst an dritter Stelle mit 34 %, gefolgt von abwechslungsreicher Tätigkeit, was noch für knapp jede/n Dritten wichtig ist. Flache Hierarchien sind lediglich für sechs Prozent besonders relevant.

Auch mit der aktuellen Wohnsituation ist aktuell nur jede/r Dritte zufrieden (35 %). Ein möglicher Grund: Fast jede/r Zweite (42 %) wohnt entweder noch bei den Eltern oder in einer Wohngemeinschaft. 35 % der Berufsanfänger haben weniger als 50 Quadratmeter zur Verfügung.

Zufrieden sind Berufseinsteiger am ehesten mit der Situation ihrer Familie und Freunde (51 %). Berufsanfängern ist der persönliche Kontakt mit Freunden auch wichtiger als andere Freizeitbeschäftigungen. 57 % der Befragten nutzen die Freizeit für soziale Kontakte und Treffen mit Freunden. Für nur noch 47 % sind Streamingdienste und TV-Angebote die Freizeitbeschäftigung der Wahl, an dritter Stelle folgt Sport (35 %). Berufsanfänger wünschen sich eine Ausgewogenheit zwischen Job und Privatleben und soziale Kontakte sind ihnen daher besonders wichtig.

Am meisten Sorgen machen sich Berufseinsteiger vorrangig um Themen, die sie selbst konkret betreffen: Allgemeine Ungewissheit über die Zukunft (45 %), Verlust von Freunden oder Familie (34 %) und die finanzielle Situation (29 %). Die Zufriedenheit der Berufsanfänger wurde in den Kategorien Beruf/Karriere, Familie/Freunde, Wohnsituation und Finanzen abgefragt. Dabei wurde die aktuelle Zufriedenheit mit der erwarteten Zufriedenheit für die nächsten fünf Jahre verglichen.

„Gerade beim Berufsstart verändert sich für die jungen Menschen vieles, sie verdienen ihr erstes Geld, treffen eigenverantwortlich Entscheidungen und stellen ihr Leben auf eigene Beine. Diese Altersgruppe ist optimistisch, neugierig und möchte ihre Lebenspläne in Angriff nehmen. Es paart sich daher das Streben nach mehr Chancen mit einem generellen Zukunftsoptimismus. Das Berufseinsteiger-Barometer bestätigt auch unsere Wahrnehmung aus der Beratung“, sagt Sönke Mißfeldt.

Positiver Blick in die Zukunft: 74 von 100 Punkten auf dem Zukunftszufriedenheitsindex

Trotz der Corona-Pandemie und aktueller Sorgen, blicken Berufseinsteiger mittelfristig sehr zuversichtlich in die Zukunft. Die meisten glauben, dass sich ihr Leben in Bezug auf die vier Kategorien in den nächsten fünf Jahren sehr positiv entwickeln wird. Der errechnete Zukunftszufriedenheitsindex beträgt 74 von 100 Punkten. Dabei entsteht eine diskutable Selbstwahrnehmung der Berufseinsteiger: Offenbar scheinen sich die prognostizierten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, wie Arbeitslosigkeit, kaum auf den mittelfristigen Optimismus der Berufseinsteiger auszuwirken. Besonders der Bereich Beruf und Karriere wird positiv bewertet. 81 % glauben, bis 2025 in einem (festen) Arbeitsverhältnis zu stehen. 73 % sehen es sehr wahrscheinlich an, dass sie in den nächsten fünf Jahren beruflichen Erfolg haben werden. 75 % sind überzeugt, dass sie in den nächsten fünf Jahren ausreichend Geld verdienen werden. Auch in Bezug auf das Arbeitsleben sind die Berufseinsteiger optimistisch: 75 % glauben, dass sie bis 2025 Sinn in der Arbeit finden und 64 % sind überzeugt, dass sie in ihrem beruflichen Leben bis 2025 flexibel sein können. Diese Punkte scheinen für die aktuelle Generation der Berufseinsteiger ein selbstverständlicher Bestandteil des Berufs zu sein. „Der positive Blick in die Zukunft zeugt von einer Generation, die selbst für ihre Wünsche und Ziele einsteht. Dafür müssen aber auch Anreize geschaffen werden, um in die Zukunft investieren zu können und Eigenverantwortung zu ermöglichen. Finanzberatung setzt hier an und ermöglicht der Generation Y und Z Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg.“, fasst Mißfeldt von tecis zusammen.

Berufseinsteiger beschäftigen sich wenig mit gesellschaftlichen Themen

Grundsätzlich beschäftigen sich Berufseinsteiger aktuell am meisten mit den Themen Freunde/Familie/Beziehungen (38 %), berufliche Entwicklung (35 %) und den Auswirkungen der Corona-Pandemie (32 %). Der Start in das Erwerbsleben wird als Zäsur im Leben der jungen Menschen interpretiert, sie beschäftigen sich daher verstärkt mit ihrer eigenen Lebenssituation. Bestärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass gesellschaftliche Themen wie Politik (16 %), Ungleichheit in Deutschland (15 %) oder ökologische Nachhaltigkeit (14 %) im Leben der Berufsanfänger nicht so sehr im Vordergrund stehen, wie Themen, die sie direkt betreffen.

Das tecis Berufseinsteiger-Barometer

Das tecis Berufseinsteiger-Barometer ermittelt die aktuelle Zufriedenheit von Berufseinsteigern und vergleicht diese Werte mit der voraussichtlichen Zufriedenheit in den nächsten fünf Jahren. So entstehen jeweils Indexwerte, die sich miteinander in Verbindung bringen lassen. Untersucht werden die Kategorien Beruf/Karriere, Familie/Freunde, Wohnsituation und Finanzen. Es werden Personen befragt, die kurz vor ihrem Abschluss stehen oder gerade im Beruf gestartet sind. Die Erhebung wurde in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführt und soll künftig jährlich wiederholt werden.

Die Daten basieren auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1.043 Personenzwischen dem 28.07.2020 bis 14.08.2020 teilnahmen. Berufsanfänger sind Personen, die kurz vor dem Berufseinstieg stehen oder seit maximal zwei Jahren berufstätig sind.

Quelle: tecis Finanzdienstleistungen AG

Veröffentlicht von:

Sandra Dolas
Sandra Dolas
Sandra Dolas ist Redakteurin bei den Mittelstand-Nachrichten. Sie sitzt in unserer Zentralredaktion in Bergneustadt und ist unter Tel. 02261-9989-885 bzw. Mail: redaktion@mittelstand-nachrichten.de für unsere Leser erreichbar.

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