Kiel (dapd). Die Krise im Euroraum wirkt sich nach Ansicht des Kieler Instituts für Wirtschaftsforschung stärker als bisher angenommen auf die deutsche Konjunktur aus. Die Kieler Ökonomen korrigierten am Dienstag ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum für das nächste und das übernächste Jahr deutlich nach unten und sprachen von einer “ausgeprägten Konjunkturschwäche”.
Für 2013 prognostizieren sie einen schwachen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent (gegenüber 1,1 Prozent in der Herbstprognose). Für 2014 wird eine Zunahme um 1,5 Prozent erwartet. Auch dieser Wert bleibe unter den bisherigen Annahmen, hieß es.
Das Expansionstempo der deutschen Wirtschaft habe sich 2012 mehr und mehr abgeschwächt, erklärte das Institut. Im Schlussquartal dürfte die gesamtwirtschaftliche Produktion mit 1,2 Prozent sogar recht kräftig sinken. Maßgeblich hierfür seien die Ausfuhrflaute und die abermals rückläufigen Unternehmensinvestitionen. Gegenüber dem Vorjahr dürfte die Produktion im Gesamtjahr um 0,7 Prozent zugelegt haben. Im Herbst waren die Kieler Ökonomen noch von einem Anstieg um 0,8 Prozent ausgegangen.
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