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Aussichten deutscher Solarunternehmen bleiben unklar – Auswirkungen der Förderkürzung nicht abzusehen

Berlin. Bei den deutschen Solarunternehmen zeigt sich nach dem Auftaktquartal ein gemischtes Bild. Während die einen versuchen, die Margen zu halten, kämpfen andere um die Wiedergewinnung der Profitabilität. Mit Solarworld, Phoenix Solar, Q-Cells und Centrotherm legten am Dienstag vier Unternehmen der Branche Zahlen zum ersten Jahresviertel vor. Übergeordnetes Thema ist die Diskussion um die Kürzung der Fördersätze für Solarstrom.

Zwar ist der Gesetzgebungsprozess noch nicht endgültig abgeschlossen, doch rechnet indes kaum noch jemand mehr mit Änderungen. Die Reduzierung der Einspeisevergütungen sieht vor, dass die Fördersätze zum 1. Juli für Dachanlagen um 16 und für Anlagen auf Freiflächen um 15 Prozent gekappt werden. Die Subvention von Anlagen auf Ackerflächen soll ganz wegfallen.

Für die Branche ist die EEG-Änderung ein zweischneidiges Schwert. Wegen der Anpassung drängten viele Kunden, die Anlagen schon im ersten Quartal ans Netz zu bringen, sagte Andreas Hänel, der Vorstandschef von Phoenix Solar. Da jedoch unklar ist, wie die Kunden in Deutschland, wo 2009 rund die Hälfte aller Photovoltaikanlagen installiert wurden, auf die gesenkten Vergütungen reagieren werden, sind konkrete Gewinnprognosen in der Branche rar.

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Am ausführlichsten äußerte sich Q-Cells. Das operative Ergebnis (Ebit) soll erneut positiv ausfallen. Dazu sollen die Verlagerung der Produktion nach Malaysia und der Einstieg ins Modulgeschäft beitragen. Der Umbau sorgte den Angaben zufolge aber im ersten Quartal noch für Verluste. Bei einem Umsatz von 232 Millionen Euro habe sich das Ebit auf minus 9,3 Millionen Euro belaufen. Dennoch will das Unternehmen schon im zweiten Quartal mit einem operativen Gewinn dem Jahresziel näher kommen.

Dagegen schreibt der Bonner Konzern Solarworld weiter schwarze Zahlen. Im ersten Quartal sei der Umsatz auf Jahressicht um mehr als ein Viertel auf über 225 Millionen Euro gestiegen. Unter dem Strich sei der Gewinn jedoch von 23,8 Millionen auf 5,3 Millionen Euro gesunken. Auch Solarworld kann sich trotz der Bemühungen um ein höherpreisiges Markenimage dem Preisdruck nicht entziehen. Daher bleibt das Unternehmen auch bei den Aussichten für 2010 vage – der Umsatz soll den Vorjahreswert von einer Milliarde Euro deutlich übertreffen, hieß es.

Auch Phoenix Solar bleibt trotz eines Rekordquartals unkonkret. Zumindest prognostiziert das Unternehmen weiter deutlich steigende Erlöse und Erträge. In den Auftaktmonaten wurde der Umsatz auf rund 80 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Unter dem Strich blieben 2,8 Millionen Euro. Detailliertere Ziele will das Unternehmen nennen, wenn das EEG endgültig geändert ist.

Weniger betroffen von der Änderung der Fördersätze sind die weltweit liefernden Solarausrüster. Dennoch ist das Auftragsbuch von Centrotherm im ersten Quartal dünner geworden. Die Order summierten sich nur noch auf gut 750 Millionen nach mehr als 1,25 Milliarden Euro vor einem Jahr. Dennoch und trotz des im ersten Quartal auf 115 Millionen Euro gesunkenen Umsatzes bekräftigte das Unternehmen das Ziel, seine Erlöse um bis zu 14 Prozent gegenüber 2009 zu steigern. Zum Gewinn äußerte sich Centrotherm dagegen nicht. In den ersten drei Monaten war der Überschuss um rund ein Drittel auf 6,6 Millionen Euro geschrumpft.

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