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Münchner Cleantech-Startup Electrochaea und ungarischer Energieversorger MVM gründen Power-to-Gas-Joint Venture

München/Budapest – Das ungarische Energieversorgungsunternehmen MVM (Magyar Villamos Művek) und das Münchner Cleantech-Startup Electrochaea GmbH bauen zusammen die weltweit erste Power-to-Gas Großanlage im Netzmaßstab mit einer Leistungs- aufnahme von bis zu 10 Megawatt. Standort der Anlage ist Ungarn. Zu diesem Zweck haben Electrochaea und der zur MVM Gruppe gehörige Forschungs- und Entwicklungsinkubator Smart Future Lab Plc das Unternehmen Power-to-Gas Hungary Ltd (PtG Hungary Ltd) ge- gründet. Die Verträge wurden am 17. Oktober in Budapest unterzeichnet.

Die Anlage nutzt eine auf dem Prinzip der biologischen Methanisierung basierende, weltweit einzigartige Power-to-Gas Technologie, die von Electrochaea entwickelt wurde. Ein Biokataly- sator wandelt niedrigpreisigen und überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energiequellen sowie Kohlendioxid (CO2) in Biomethan in Netzqualität um. Herzstück des Systems sind selek- tiv entwickelte methanogene Archaeen. Das so produzierte Biomethan kann gespeichert und direkt in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden.

Quelle: Electrochaea GmbH/HOSCHKE & CONSORTEN
Quelle: Electrochaea GmbH/HOSCHKE & CONSORTEN

Die Grundlagen der Technologie wurden an der Universität Chicago geschaffen. In Dänemark betreibt Electrochaea seit April 2016 erfolgreich die weltweit größte Power-to-Gas Pilotanlage mit einer Leistungsaufnahme von einem Megawatt. Weitere Anlagen in der Schweiz und in den U.S.A. sind im Bau. Mittelfristig sind Anlagen bis zu einem Gigawatt Leistung avisiert.

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Über den Forschungs- und Entwicklungsinkubator Smart Future Lab Plc, ein Spin-Off der un- garischen MVM-Gruppe, hat das neue Unternehmen PtG Hungary einen direkten Zugang zum ungarischen Strom- und Erdgasnetz. Die mehrheitlich im Besitz des ungarischen Staates be- findliche MVM Gruppe ist der größte Energieversorger in Ungarn und gehört regional zu den 40 größten Unternehmen in Zentral- und Südosteuropa. Bis 2020 strebt die MVM Gruppe ei- nen Gewinn (EBITDA) von rund 821 Millionen EUR an.

Zsolt Bertalan, Geschäftsführer der MVM-Tochter Smart Future Lab Plc: „Electrochaea hat einen Weg gefunden, das Speicherproblem Erneuerbarer Energien zu lösen und dabei gleichzeitig dauerhaft zur Reduktion des klimaschädlichen Kohlendioxids beizutragen. Das Potential dieser disruptiven Technologie ist enorm. Für eine sichere, saubere, zuverlässige und erschwingliche Energieversorgung heute und in Zukunft sind wird immer auf der Suche nach genau solchen innovativen Lösungen.“

Mich Hein, Geschäftsführer der Electrochaea GmbH: „Über Smart Future Lab und das ge- meinsame Unternehmen PtG Hungary werden wir nicht nur in Ungarn, sondern in gesamt Zentraleuropa stark wachsen und unsere Technologie weiter weltweit vermarkten. Für Electro- chaea ist das ein echter Meilenstein in der Unternehmensentwicklung, der es uns ermöglicht, weitere großskalige Hochleistungsanlagen zu entwickeln.“

Quelle: Electrochaea GmbH/HOSCHKE & CONSORTEN

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou ist Mitglied in der MiNa-Redaktion und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer.
Mail: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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