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Fast ein Drittel der Unternehmen im DAX prognostiziert keine konkreten Ergebnisse für 2014

Neun Unternehmen im DAX 30 beschränken sich in ihrem Ausblick auf eine „qualifiziert-komparative“ Prognose ohne konkrete Ergebniszahlen und nutzen damit die verbliebenen Ausweichmöglichkeiten im Rahmen des neuen Deutschen Rechnungslegungsstandards DRS 20. Das ergab eine Auswertung der Form der Prognosen in den aktuellen Geschäftsberichten der DAX-Unternehmen durch die Unternehmensberatung Advice Partners. Die Berichte für das Geschäftsjahr 2013 müssen erstmals den neuen Anforderungen des DRS 20 genügen.

Damit wählte fast ein Drittel der DAX-Unternehmen für die Kommunikation ihrer Ergebniserwartungen die einzig verbliebene Alternative zur Form der Punkt-Prognose (genaue Zahlenangabe) oder der Intervall-Prognose (Spanne): Mit einer „qualifiziert-komparativen“ Prognose beschränken sich Unternehmen auf die Angabe von Richtung und Intensität einer erwarteten Veränderung im Vergleich zum Ist-Wert der Berichtsperiode – beispielsweise mit der Formulierung „moderate Steigerung des operativen Ergebnisses“. Dabei bleibt es letztlich dem Leser des Berichts überlassen, wie er Qualifizierungen wie „leicht“, „moderat“ oder „deutlich“ interpretiert.

Quelle: ADVICE PARTNERS
Quelle: ADVICE PARTNERS

Die Mehrheit der DAX- Unternehmen prognostiziert Ergebnis-Spannen

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15 Unternehmen und damit die Hälfte im DAX bevorzugen die Angabe eines Intervalls, in dessen Rahmen sich das Ergebnis bewegen soll. Drei der 14 Unternehmen beschränken sich allerdings auf die Angabe einer Spanne zur erwarteten Ergebnis-Marge. Ohne genaue Angabe des in diesem Zusammenhang erwarteten Umsatzes bleibt auch hier Spielraum für Interpretationen. Bei den Ausblicken zu weiteren Kennzahlen nutzt eine Reihe von Unternehmen die qualifiziert-komparative Prognose, vor allem bei der Darstellung ihrer Umsatzerwartungen.

Sechs DAX-Unternehmen – namentlich die Firmen Continental, die Deutsche Telekom, Merck, Munich Re, Siemens und Thyssen Krupp – wagen eine Punktprognose für das Ergebnis und legen sich damit auf eine konkrete Zielgröße fest. Die konkretesten Angaben finden sich bei der Deutschen Telekom, bei Munich Re und bei Siemens. Die übrigen drei bevorzugen relativierende Formulierungen wie „rund“ oder auch „ein stabiles EBITDA“ (Beispiel Merck). Betrachtet man weitere Kennzahlen jenseits des Ergebnisses sind auch bei diesen sechs Unternehmen Prognose-Mischformen an der Tagesordnung: Bei den Umsatzerwartungen dominieren Intervall-Angaben oder auch qualifiziert-komparative Prognosen.

Verkürzung des Prognose-Zeitraums stößt auf hohe Akzeptanz

Während nach DRS 20 die Anforderungen an die Prognose-Form sowie an die Inhalte eher verschärft wurden, gab es auch Erleichterungen. Von der Möglichkeit, sich nur noch auf den Prognose-Zeitraum eines Jahres zu beschränken, machten die meisten DAX-Unternehmen Gebrauch – fünf Unternehmen berichten für einen Zweijahres-Zeitraum, drei DAX-Konzerne wagen sogar einen noch längeren Ausblick. Angaben zum geplanten Investitionsvolumen – nach DRS 20 nicht mehr erforderlich – machten in diesem Jahr immerhin noch 25 Unternehmen. Zudem geben bis auf drei Ausnahmen alle DAX-Unternehmen auch weiterhin Prognosen zu den einzelnen Segmenten ab, was nach DRS 20 nur noch dann zwingend erforderlich ist, wenn die voraussichtliche Entwicklung einzelner Segmente wesentlich von der erwarteten Entwicklung des Gesamtunternehmens abweicht.

Quelle: ADVICE PARTNERS

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