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Deutsche Online-Shopper verlieren jährlich Geld durch Plattformverbote

Dreilinden/Berlin – Durch umstrittene Plattformverbote zahlen deutsche Online-Shopper jährlich mehr Geld für Produkte als eigentlich notwendig – von Sportbekleidung und Parfum über Kopfhörer bis hin zu Schreibwaren. Dabei ist die Existenz von Plattformverboten den meisten Verbrauchern nicht einmal bewusst: Eine aktuelle Untersuchung im Auftrag von eBay zeigt, dass 83 Prozent der Online-Shopper nie von solchen Verboten und was hinter ihnen steckt, gehört haben. Einige Marken wollen über selektive Vertriebssysteme verhindern, dass ihre Produkte auf Online-Marktplätzen wie eBay verkauft werden können. Aktuell untersucht die Europäische Kommission unter anderem auch die Praxis der Plattformverbote im E-Commerce, um den Zugang der Verbraucher zu Waren und Dienstleistungen zu verbessern.

EU-weit berichten 18 Prozent der Einzelhändler davon, von Beschränkungen in Bezug auf Online-Marktplätze betroffen zu sein – in Deutschland sind es sogar 32 Prozent. Insgesamt verbieten oder behindern rund 2.000 Marken den Internet-Verkauf und die Verbreitung des E-Commerce in Europa. Dabei ist das durchaus riskant: Mehr als jeder fünfte Befragte (22 Prozent) gab an, dass er weniger Vertrauen in eine Marke haben würde, wenn das Unternehmen Plattformverbote durchsetzt. Dreiviertel der Shopper (75 Prozent) fordern demnach die Marken sogar dazu auf, offener mit den Verboten umzugehen. Männer scheinen dabei stärker auf die Verkaufsverbote zu reagieren als Frauen: 27 Prozent der männlichen Befragten gaben an, dass sie wegen solcher Verbote das Vertrauen in die Marken verlieren würden – im Gegensatz zu 16 Prozent bei den Frauen.

Paul Todd, Senior Vice President EMEA bei eBay, erklärt dazu: “Die Verbraucher möchten die Marken, die sie lieben, zum günstigsten Preis und auf bequeme Art und Weise auf Online-Marktplätzen finden. Unsere Händler haben uns wissen lassen, dass Online-Verkaufsbeschränkungen es Marken ermöglichen, ihre Preise künstlich hoch zu halten, die Produktauswahl für die Verbraucher einzuschränken und möglicherweise gegen EU-Wettbewerbsregeln zu verstoßen. Während die Europäische Kommission diese Praxis untersucht, wollen wir deutsche Verbraucher über die Einschränkungen durch Plattformverbote aufklären und zeigen, dass diese bares Geld kosten.”

Deutschlands Online-Shopping-Markt hat ein Volumen von rund 50 Milliarden Euro und die eBay-Umfrage zeigt: 85 Prozent der deutschen Verbraucher erwarten, dass ihre Lieblings-Marken auf Online-Marktplätzen zu finden sind. Mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) erwartet zudem hier die günstigsten Preise zu finden. Nur 4 Prozent gaben an, dass sie für den besten Preis direkt an den Hersteller herantreten würden. Marken rechtfertigen ihre Beschränkungen zwar oft damit, dass sie so den Verbrauchern ein besseres Einkaufserlebnis und einen besseren Kundenservice bieten würden. Doch zeigt die eBay-Untersuchung, dass nur 13 Prozent der deutschen Käufer die Kundenerfahrung als eine ihrer Top-3-Einkaufsprioritäten nennen, gerade einmal 4 Prozent sehen den Kundenservice als wichtig an. Gleichzeitig bleiben Kosten die Priorität Nummer eins – 80 Prozent der Käufer zählten diese zu ihren drei wichtigsten Antworten. Promotions, das Sortiment und der Komfort beim Einkauf wurden ebenfalls als wichtige Aspekte genannt.

Quelle: eBay Corporate Services GmbH/FAKTOR 3

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou ist Mitglied in der MiNa-Redaktion und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer.
Mail: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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