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Bambusprodukte als zukünftiger und nachhaltiger Markt

Der Baustoff Bambus zählt zu den am schnellsten nachwachsenden Pflanzen überhaupt. Schon seit Jahrtausenden nutzt der Mensch Bambus als Ausgangsmaterial für die verschiedensten Produkte. Vor allem im asiatischen Raum hat der Hausbau aus Bambus eine lange Tradition.

Bambus gehört zu der Gruppe der Gräser und ist eigentlich kein Holz, was seinen enormen Wuchs erklärt. Einige Arten können innerhalb eines Monats ganze 10 Meter an Höhe gewinnen. Die Eigenschaften des Bambus machen ihn zu einem idealen Werkstoff. Er ist einerseits robust und stabil, andererseits aber auch flexibel und biegsam. Aufgrund dieser Eigenschaften ist Bambus ein ideales Rohmaterial für die verschiedensten Produkte. Seitdem das öffentliche Bewusstsein mehr und mehr auf Belange des Umweltschutz achtet und ökologische Nachhaltigkeit ein immer größer werdendes Thema wird, werden Bambusprodukte in der breiten Masse auch stets beliebter. Äthiopien nimmt dabei eine besondere Rolle bei der Produktion des gefragten Rohstoffes ein.

Quelle: Unsplash/pixabay.com
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Unendliche Produktvielfalt

Schon in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts konnten Verbraucher in Europa Bambusprodukte kaufen. Die damals vorrangig angebotenen Möbel kamen aber nicht all zu gut bei den Kunden an, die breite Masse verweigerte sich diesem Angebot. Heutzutage sieht das anders aus, man könnte fast sagen Bambus ist Hip und erfährt gerade eine Art Revival.

Denn nicht nur die materialspezifischen Eigenschaften sprechen für den Bambus, sondern auch die geradezu unüberschaubare Produktvielfalt der aus ihm gefertigten Produkte. Nahezu jedes Holzprodukt kann durch ein dementsprechendes Bambusprodukt ersetzt werden. So gibt es unter anderem Fahrräder aus Bambus, Brillengestelle, Trinkbecher und Geschirr oder Möbelstücke.

Viele dieser Produkte sind zwar Nischen- oder Designprodukte, längst hat sich Bambus jedoch auch zu einer ernsthaften Konkurrenz für die Holzindustrie entwickelt und auch im Bereich regenerative Energie kann man dem Bambus eine wichtige Rolle für die zukünftige Entwicklung zuschreiben.

Der Bodenmarkt im Umschwung

Gerade am europäischen Bodenmarkt hat sich Bambus als Naturmaterial etabliert. Bambusparkett für Innenräume hat sich schon länger durchgesetzt, nun folgen auch Outdoorböden wie etwa Terrassendielen aus Bambus. Für die Holzindustrie ist diese Entwicklung weniger erfreulich, schließlich gilt der Markt für Bodenbeläge in Innen- und Außenbereichen als einer der am schnellsten wachsenden innerhalb dieser Branche. Bambusbodenbeläge werden in Zukunft sicherlich eine immer größere Rolle spielen wenn es darum geht nachhaltige Rohstoffe im Innenausbau einzusetzen. Diverse Unternehmen haben sich bereits auf die Herstellung von Bambusparkett spezialisiert und bieten hochqualitative, nachhaltige Bodenbeläge zu fairen Preisen an. Bambusparkett ist in den meisten Fällen robuster als herkömmliches Parkett und wird unter kontrollierten Bedingungen hergestellt. Hier ist beispielsweise ein solcher Shop für Parkett aus Bambus zu finden.

Produktion muss auf erhöhte Nachfrage reagieren

Die steigende Nachfrage erfordert ein höheres Volumen an Rohmaterial. Äthiopien nimmt dabei eine Art Spitzenreiterposition in der globalen Bambusproduktion ein. Einerseits hat das Land die erforderlichen Rohstoffe, andererseits auch die Investitionen sowie eine sich schnell entwickelnde Fertigungsindustrie. Die Nachfrage aus dem Ausland ist groß. Besonders auf dem europäischen Markt ist das Vermarktungspotential von Bambus hoch und man kann davon ausgehen, dass in Zukunft eine effiziente Lieferkette für einen eigenen Industriezweig geschaffen werden. Im Rahmen einer von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit geförderten öffentlich-privaten Partnerschaft in Äthiopien sollen in einem Zeitraum von 2013 bis 2018 insgesamt zehn Millionen Euro in eben diesen Sektor investiert werden. Die Wachstumschancen im Bereich Bambusprodukte sind enorm hoch und der Markt hat gerade erst begonnen sich zu entwickeln. Sobald die notwendige Infrastruktur ausgebaut ist kann man davon ausgehen dass sich der Markt zukünftig positiv entwickeln wird.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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