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Mittelstand-Nachrichten.de im Gespräch mit Wurlitzer

Die Deutsche Wurlitzer GmbH gehört seit 55 Jahren zu den führenden Anbietern von Verkaufsautomaten. Um einen Einblick in die Welt der Wurlitzer GmbH zu bekommen, stand uns Manfred Meuser (Vertrieb Wurlitzer) für Fragen zur Verfügung.

Manfred Meuser (Vertrieb Wurlitzer) - Quelle: Wurlitzer
Manfred Meuser (Vertrieb Wurlitzer) – Quelle: Wurlitzer

1. Mittelstand-Nachrichten: Sie wurden 1960 in NRW als Tochtergesellschaft gegründet. Seit Januar 2013 agieren Sie komplett eigenständig. Wie hat sich die Karriere der GmbH von 1960 bis zum jetzigen Zeitpunkt weiterentwickelt?

Wurlitzer: Die Marke Wurlitzer verdankt ihren hohen Bekanntheitsgrad und den „guten Klang“ zu einem großen Teil dem Geschäft mit der Entwicklung und Vermarktung von Musik-/Juke-Boxen. Durch neue Medien (MP3-Player etc.) und einem Wandel der Verbrauchergewohnheiten sowie starken Änderungen in der Gaststätten- und Kneipen-Kultur in den vergangenen Jahren geriet dieses Geschäft allerdings stark unter Druck.

Seit Januar 2013 sind wir mit einer eigenen Produktion in Deutschland auf den Bau und die Weiterentwicklung von Verkaufsautomaten fokussiert. In diesem Bereich gab es in den letzten beiden Jahren deutlich positive Entwicklungen.

2. MINA: Sie sind nicht nur in Deutschland vertreten. In wie vielen Ländern haben Sie weitere Standorte und wie viele Personen beschäftigen Sie ungefähr im Unternehmen?

Wurlitzer: Deutschland ist ein wichtiger Absatzmarkt für uns. Aber wir sind ein globaler Anbieter. Für die Schweiz und Österreich haben wir eine Vertriebsgesellschaft gegründet und sind in diesen Ländern bestens aufgestellt. Weiter haben wir in nahezu allen europäischen Märkten aktive Vertriebspartner. Hinzukommen weltweite Export-Aktivitäten, wie zum Beispiel erfolgreiche abgeschlossene Projekte in Saudi-Arabien und anderen Regionen. Aktuell haben wir gerade im klimatisch schwierigen Singapur erfolgreich ein Konzept für den Verkauf von Eiscreme über Vending-Automaten etabliert.

3. MINA: Was steht in Ihrem Unternehmen im Vordergrund? Ist Ihnen für die Kunden sowie für die Mitarbeiter etwas besonders wichtig?

Wurlitzer: Wurlitzer versteht sich als Premium-Anbieter mit hohen Qualitätsansprüchen an die Produkte. Das leben wir innerhalb des Unternehmens und das drückt auch die Marke Wurlitzer aus. Nur so sind wir auch gegenüber dem Markt und unseren Kunden glaubwürdig und können uns nachhaltig positionieren. Unsere Kunden wollen bei uns nicht einfach nur einen Automaten kaufen, sondern erwarten von uns eine echte „Premium-Investition“, mit der sie zuverlässig und störungsfrei zusätzliche Umsätze generieren können.

4. MINA: Sie haben mit Musikautomaten angefangen. Mittlerweile verfügen Sie über zahlreiche weitere Automaten. Welche Automaten kann man bei Ihnen erwerben? Gibt es Sonderausstattungen oder Zubehör, das dazugekauft werden kann?

Wurlitzer: In der Tat sind Vending-Automaten heute unser Kerngeschäft. Jedoch nicht mehr nur die Snack- und Getränkeautomaten, die man aus der Betriebsverpflegung kennt.

Wir sehen uns als Bestandteil des Außer-Haus-Marktes, in dem Menschen an sieben Tagen und rund um die Uhr mit Speisen und Getränken oder auch kleinen Alltagsdingen versorgt werden. So können über unsere Automaten eben nicht bloß nur Snacks- und Softdrinks an Bahnhöfen verkauft werden, sondern Hygieneartikel in Wellness-Bereichen, Pflegezubehör in Auto-Waschstraßen, Bücher und Zeitschriften an Flughäfen oder Elektrozubehör in Fachmärkten. Zusätzlich bieten wir für den HORECA-Sektor die Maxibar als Verkaufsautomaten, der in Hotels beispielsweise die Minibar ersetzt. Speziell für den Verkauf von frischen Lebensmitteln, wie Fleischwaren und Obst, haben wir den ButcherShop und den FarmerShop im Programm.

Als einziger Produzent bieten wir unsere Automaten in drei verschiedenen Breiten an. Zusätzlich haben wir ein umfangreiches Angebot an Sonderausstattungen. Dazu gehören beispielsweise verschiedene Kühlsysteme mit Zweizonen-Temperatur-Regelung, den Warenlift „SmartWaiter“ für sensible Güter, ein Outdoor-Paket zum Schutz vor Witterung, Diebstahl und Vandalismus sowie bargeldlose Zahlungssysteme und Telemetrie zur elektronischen Übermittlung der Verkaufsdaten. Dies macht es möglich, jeden Automaten individuell an das Warenangebot und die Kundenbedürfnisse anzupassen.

5. MINA: Wenn man sich für die Beschaffung eines Automaten interessiert, mit welchen Investitionen kann man ungefähr rechnen? Kann man auch die Option einer Finanzierung wählen?

Wurlitzer: Unsere Automaten sind immer individuell auf die Bedürfnisse der Kunden ausgelegt. Daher hängt der Verkaufspreis stark von den Ausstattungswünschen ab. Je nach Größe und Anzahl der Wahlmöglichkeiten liegt die Bandbreite pro Gerät zwischen 2.800 Euro für die einfache Ausführung und bis zu 12.900 Euro für Spitzentechnik.

Ebenfalls steht eine Leasing-Option mit flexiblen Laufzeit und monatlichen Raten zur Verfügung.

6. MINA: In den vielen Jahren haben Sie bereits zahlreiche Automaten verkauft. Bekommen Sie oft positives Feedback oder Änderungsvorschläge der Kunden? Welche Vorteile hat der Kunde durch einen Automaten?

Wurlitzer: Unsere Kunden bestätigen uns immer wieder die Langlebigkeit der Wurlitzer-Automaten, die Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb, die hochwertige Qualität und eine hohe Service-Freundlichkeit. Wir stehen im permanenten Dialog mit unseren Kunden und können so auch immer neue marktkonforme Geräte entwickeln.

7. MINA: Wo sehen Sie sich in naher Zukunft? Haben Sie Pläne für neue Entwicklungen oder Pläne für die Optimierung des Unternehmens?

Wurlitzer: Der Automat der Zukunft wird gewiss sehr viel mehr elektronische Features haben, mit denen sich die Benutzerfreundlichkeit weiter erhöht und die den Einkauf am Automaten noch schneller, problemloser und sicherer machen. Zudem arbeiten wir immer an Neuentwicklungen. Generell lässt sich sagen, dass der stationäre Handel aufgrund der 24/7-Verfügbarkeit von Verkaufsautomaten ständig neue Warengruppen erschließt, mit denen sich dann außerhalb der regulären Öffnungszeiten zusätzliche Umsatz und Renditen erzielen lassen.

Vielen Dank für die zahlreichen Informationen!

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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