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Die verführerische Macht niedriger Zinsen und ihre Tücken

Münster – Der Weg ins eigene Zuhause war noch nie so günstig wie zurzeit. Getrieben von der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sinken auch die Darlehenszinsen – zum Teil bis unter die 1-Prozent-Marke für zehnjährige Annuitätendarlehen. Das jedenfalls versprechen Vergleichsportale im Internet. Doch wer bekommt diese Traumzinsen tatsächlich? Wie lange hält die Niedrigzinsphase wirklich an? Und welche Risiken drohen bei der Finanzierung? Die LBS nennt drei häufige Fehler von Eigenheim-Finanzierern in der Niedrigzinsphase – und wie man sie vermeiden kann.

Die EZB hat die Niedrigzinspolitik erneut verlängert. Wie lange sie aber die Zinsen weiter künstlich so tief hält, kann niemand sicher sagen. In der Öffentlichkeit mehren sich aktuell die Stimmen, die die anhaltenden Zinssubventionen der EZB für ihre “unerwünschten Nebeneffekte” kritisieren.

“Für Immobilieninteressenten ist die aktuelle Situation Chance und Risiko zugleich”, erläutert LBS-Experte Sven Schüler. Besonders drei Fehler sollten Finanzierer derzeit vermeiden:

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Fehler 1: Nur nach dem niedrigsten Zins schauen

Der niedrigste Zins muss nicht immer die beste Lösung für Finanzierer sein. Aktuell lohnt es sich, das Niedrigzinsniveau lange festzuschreiben, zum Beispiel durch einen Bausparvertrag. Auch eine längere Laufzeit des Darlehens ist häufig eine gute Idee. In den meisten Fällen ist der Zins dann höher als bei kurz laufenden Darlehen. Wichtiger als der Zinssatz im Internet-Portal sind aber die Gesamtkosten einer Finanzierung und damit der tatsächliche monatliche Aufwand. Um dabei auf der sicheren Seite zu sein, lohnt sich fachkundige Beratung.

“Niemand sollte ein solch großes Lebensprojekt wie die Baufinanzierung nur auf Basis von Internet-Infos angehen”, empfiehlt Schüler. “Viele Internet-Konditionen sind mehr Schein als Sein.” Nur wer alle Kreditbedingungen absolut erfüllt – also ohnehin über das normale Maß solvent ist, kann zu diesen Top-Konditionen finanzieren. “Die breite Masse der Kunden wird deutlich mehr bezahlen müssen”, weiß Sven Schüler.

Quellenangabe: "obs/LBS West"
Quellenangabe: “obs/LBS West”

Fehler 2: Heute nicht an morgen denken

“Niedrige Zinsen und steigende Immobilienpreise verleiten Käufer dazu, ihre Finanzierung auf Kante zu nähen. Bei einem Zinsanstieg gerät so der Eigenheimtraum schnell ins Wanken”, so LBS-Experte Schüler. Eine Absicherung gegen steigende Zinsen sollte laut LBS deshalb grundsätzlich unabhängig vom jeweils aktuellen Zinsniveau in jede solide Immobilienfinanzierung eingeplant werden.

Fehler 3: Tilgung außer Acht lassen

Was viele nicht beachten: Je niedriger die Zinsen für ein Annuitätendarlehen sind, desto länger dauert bei gleicher Tilgungshöhe die Entschuldung. Ein Beispiel: Eine Finanzierung über 200.000 Euro mit einer jährlichen Tilgung von 2 Prozent wäre bei einem unterstellten Top-Zins von 1 Prozent erst nach mehr als 40 Jahren abbezahlt. Das sind bei gleicher Tilgung 10 Jahre mehr als bei einem Zinssatz von 3 Prozent, der noch vor einigen Monaten für ein Annuitätendarlehen bezahlt werden musste.

Die LBS empfiehlt deshalb, die gewonnene Liquidität aus der Zinsspanne in eine höhere Tilgung von mindestens 3 Prozent zu stecken. Nur so kann eine schnelle und günstige Rückzahlung des Darlehens erreicht werden. Eine schnelle Rückzahlung ist vor allem deshalb so wichtig, weil sich ein Darlehensnehmer umso öfter einem Zinsänderungsrisiko aussetzt, je länger er braucht, um schuldenfrei zu sein.

Diese Gefahr können Finanzierer durch die Einbindung eines Bausparvertrags minimieren. Mit einer Kombination von Annuitätendarlehen und Bausparkonto kann eine Zinssicherheit für rund 30 Jahre garantiert werden. Jede Rate kann so bereits kalkuliert werden. Die Zeit bis zur vollständigen Abzahlung des Darlehens wird exakt planbar.

Die LBS West ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und Marktführer in den Bereichen Immobilien, Finanzieren und Bausparen. Sie betreut in den eigenen Kunden-Centern sowie in den Sparkassen-Filialen in NRW und Bremen 2,1 Mio. Kunden mit 2,5 Mio. Bausparverträgen über eine Summe von 66 Mrd.

Quelle: ots

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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