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Vorlage des Opel-Sanierungsplans verzögert sich erneut – CDU-Politiker Hoff wird Opel-Cheflobbyist

Rüsselsheim. Die Vorlage des Sanierungsplans für den angeschlagenen Autohersteller Opel verzögert sich offenbar erneut. «Ich hoffe, ihn in den nächsten zwei bis drei Wochen zu finalisieren», sagte der neue Opel-Vorstandsvorsitzende Nick Reilly am Dienstag in Rüsselsheim. Ursprünglich hatte der Manager den Plan noch im Dezember vorlegen wollen, dann wurde Ende Januar anvisiert.

Eine hohe verbleibende Hürde sind offenbar die Verhandlungen mit den Arbeitnehmern über die geforderten Sanierungsbeiträge von 265 Millionen Euro jährlich. Die bereits vorhandenen Differenzen waren eskaliert, nachdem Reilly am Donnerstag die Schließung des Opel-Werks im belgischen Antwerpen bekanntgegeben hatte.

Der neue Opel-Chef fordert von den Arbeitnehmern, dass diese 265 Millionen Euro pro Jahr der Restrukturierungslasten schultern. Im Gegenzug verlangen die Beschäftigten neben dem Verzicht auf Entlassungen und Werksschließungen, an der neuen Gesellschaft beteiligt zu werden sowie eine stärkere Mitbestimmung durch eine Umwandlung der Adam Opel GmbH in eine Aktiengesellschaft.

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Am Dienstag bekräftigten die europäischen Arbeitnehmer (EEF) nach einer Betriebsversammlung in Antwerpen, aus heutiger Sicht keine Beiträge leisten zu wollen. Der EEF wirft dem Management vor, das Werk in Antwerpen nur zu schließen, um die Produktion des geplanten kleinen Geländewagens nach Südkorea auszulagern.

Wie Reilly weiter mitteilte, wird der hessische CDU-Politiker Volker Hoff zum 1. Februar Mitglied des Opel-Management-Teams und zum Vice President Regierungsbeziehungen ernannt. Hoff ist seit 1991 Mitglied des hessischen Landtags und war von 2006 bis 2009 hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigter des Landes beim Bund. Hoff ist außerdem Managing Partner bei verschiedenen Beratungsunternehmen und Mitglied des Beirats von EUTOP, einer Organisation, die die Interessen privater Unternehmen gegenüber den Institutionen der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten vertritt.

Hoff sagte, er traue sich zu, Beruf und Mandat unter einen Hut zu bringen. Wenn es einen Konflikt gebe, werde er sich für den Beruf entscheiden. Er habe zum Unternehmen Opel ein besonderes emotionales Verhältnis: «Mein Großvater war 44 Jahre bei Opel und hat dort als Schlossergeselle angefangen.» Opel und der US-Mutterkonzern General Motors würden die Gesprächsstränge zu Bund und Landesregierung schnell wieder aufnehmen. Dazu wolle er einen Beitrag leisten. «Ich war als Europaminister in einem ähnlichen Feld tätig und traue mir das zu», sagte Hoff.

ddp.djn/mwo/pon

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