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So punkten Sie beim Geschäftsessen – Tipps von Etikette-Trainerin Susanne Beckmann

„Lassen Sie uns das beim Essen besprechen…“ Wie oft wird dieser Satz in Deutschland jeden Tag gesagt, wie oft sitzen Geschäftsleute mit ihren Kunden zusammen, essen gemeinsam und besprechen ein gemeinsames Projekt oder einen Geschäftsabschluss. Doch: „Beim Geschäftsessen lauern so manche Fettnäpfchen“, weiß Susanne Beckmann, Trainerin für Stil und Etikette. Der richtige Zeitpunkt für das Geschäftliche wird nicht beachtet, ungünstige Themen werden angesprochen oder es herrscht Unsicherheit in der Rolle als Gastgeber. „Mit den richtigen Tafelsitten können Sie Blamagen vermeiden“, so Susanne Beckmann. Hier ihre Tipps:

Der richtige Zeitpunkt für Geschäftliches
Ein Geschäftsessen ist eine gute Gelegenheit den Kontakt zu Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern zu verbessern. Hier bietet sich in ungezwungener Atmosphäre die Möglichkeit der Kontaktpflege. Sprechen Sie über allgemeine und positive Themen, die nicht polarisieren.  Präsentieren Sie sich und Ihr Unternehmen von der besten Seite. Doch Vorsicht! Bevor Sie das konkrete Anliegen, wie zum Beispiel einen Abschluss zu einem Geschäft ansprechen, warten Sie bis nach dem Dessert. Das ist eine der wichtigsten Etikette Regeln am Tisch.

Die Regie führen Sie als Gastgeber
Der Gastgeber übernimmt nicht nur die Rechnung, sondern auch die Entscheidung über das richtige Restaurant. Dabei ist das teuerste und schickste Restaurant nicht immer die beste Wahl. Vielmehr sollte das Lokal zum Preisniveau und zum Image Ihrer Firma passen. Um sich vor bösen Überraschungen zu schützen, wählen Sie ein Restaurant, das Sie kennen und von dessen Qualität und Service Sie überzeugt sind.

So empfangen Sie Ihre Gäste
Falls Sie Ihre Gäste schon vor dem Restaurant treffen, öffnen Sie ihnen die Tür und lassen Sie sie vorgehen, bevor Sie das Restaurant betreten. Im Lokal gehen Sie vor und melden sich beim Service an. Die elegantere Variante ist diese: Sie warten im Restaurant auf Ihre Gäste und können schon den reservierten Tisch begutachten. Wenn die Gäste eintreffen, erheben Sie sich, schließen Ihr Sakko und begrüßen die ranghöchste Person zuerst. Dabei spielt es heute keine Rolle mehr, ob die ranghöchste Person eine Dame oder ein Herr ist. Erscheinen zwei oder mehrere Gleichrangige entscheidet das Alter bei der Begrüßung.

Die Platz- und Speisewahl
Sie signalisieren stilsicheres Verhalten, indem Sie als Gastgeber den Platz am Kopf oder die Mitte des Tisches wählen und warten dann, bis sich alle Gäste gesetzt haben. Sie sind sich nicht sicher, welcher Wein zum Menü passt? Kein Problem, Sie sind vermutlich auch kein Sommelier. Bitten Sie den Kellner um eine Weinempfehlung. Ein guter Gastgeber bestellt als Letzter. Damit Sie Ihren Gästen Unsicherheit nehmen, sprechen Sie Empfehlungen aus. „Als Vorspeise empfehle ich Ihnen den Meeresfrüchtesalat“. „Bei der Hauptspeise habe ich gute Erfahrungen mit dem Rindergeschnetzelten gemacht.“ So wissen Ihre Gäste, ob sie eine Vor- und Hauptspeise bestellen können und in welchem Preisrahmen sie sich bewegen dürfen. So steuern Sie als Gastgeber im Übrigen auch Ihr Budget.

Small-Talk bei Tisch
Lockern Sie die Atmosphäre am Tisch mit zwanglosen Small Talk- Themen wie Reisen, Hobbies, Kultur, den Nachwuchs etc. Politische und religiöse Themen sind ebenso ungeeignet wie Kritik an Dritten. Achten Sie darauf, dass alle Teilnehmer des Essens in das Gespräch einbezogen sind.

Gute Umgangsformen während des Essens
Benutzen Sie Ihre Servierte und legen Sie sich auf Ihren Schoß. Niemals gehört sie vor die Brust gehängt!
Halten Sie Gläser, die einen Stil haben auch am Stil. Stoßen Sie nur mit den Gläsern an, wenn sich nicht mehr als sechs Personen am Tisch befinden. Andernfalls wäre es ein wildes Durcheinander quer über den Tisch. Stilvoll ist ein „Zum Wohl“. „Prost“ gehört eher in die Bierrunde.
Haben Sie Ihr Essen beendet, legen Sie Ihr Besteck parallel auf die Zwanzig-nach-vier-Stellung auf dem Teller ab. Dabei liegt die Gabel links und das Messer rechts von der Gabel. So weiß der Service, dass Sie fertig sind und nicht weiter essen möchten.

Zum Schluss die Rechnung
Das Essen ist beendet, alle Gäste sind zufrieden, die Geschäfte sind besprochen und nun möchten Sie bezahlen. Jetzt heißt es, die letzte Hürde Ihres erfolgreichen und souveränen Auftritts zu meistern. Ein absoluter Fehltritt und peinliches Verhalten wäre es, wenn Ihre Gäste von der Großzügigkeit Ihrer Einladung etwas mitbekommen. Stehen Sie darum auf und begleichen Sie die Rechnung dezent am Tresen oder – wenn möglich – lassen Sie sich die Rechnung zuschicken.

Quelle: mediaconsult GmbH
Quelle: mediaconsult GmbH

Susanne Beckmann, Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung, www.susanne-beckmann.de

Quelle: mediaconsult GmbH

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