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Creditreform: Insolvenzen im Mittelstand nehmen zu

Neuss. Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im ersten Halbjahr weiter gestiegen. Nach 18 Monaten Krise seien die Kapitalreserven der Unternehmen erschöpft. Zudem habe sich die Kreditvergabe verschlechtert. In der Folge meldeten zunehmend die kleinen Mittelständler Insolvenz an, wie die Auskunftei Creditreform am Dienstag in Neuss mitteilte.

Insgesamt hätten 17 360 Betriebe Zahlungsunfähigkeit gemeldet, 7,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Durch die Insolvenz des Arbeitgebers seien 155 000 Arbeitsplätze bedroht. Wegen rückläufigen Großinsolvenzen sei die Zahl der gefährdeten Jobs um 39 Prozent gesunken, hieß es.

Wie die Auskunftei weiter mitteilte, erhöhte sich der Anteil der Kleinstbetriebe (bis 500 000 Euro Jahresumsatz) an den Firmeninsolvenzen von 61,5 auf 63,7 Prozent. Dagegen seien 130 zahlungsunfähige Firmen gezählt worden, die mehr als 25 Millionen Euro im Jahr erlösten. Gegenüber 2009 sei dies ein Rückgang um mehr als 28 Prozent. Insgesamt verursachten die zahlungsunfähigen Unternehmen zwischen Januar und Ende Juni einen volkswirtschaftlichen Schaden von insgesamt 14,7 Milliarden Euro, nach 20,8 Milliarden Euro im Vorjahr, wie es weiter hieß.

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Zugleich stieg den Angaben zufolge die Zahl der Verbraucherinsolvenzen binnen Jahresfrist um 13,3 Prozent auf 54 780. Die sonstigen Insolvenzen – darunter überschuldete Nachlässe und Insolvenzen von ehemals selbstständig Tätigen – hätten im ersten Halbjahr um 2,9 Prozent auf 15 010 Fälle zugelegt.

Auf der anderen Seite seien in der ersten Jahreshälfte 87 600 sogenannte wirtschaftsaktive Gründungen registriert worden, die über die Kapitalgeber oder Lieferanten eine Creditreform Wirtschaftsauskunft eingeholt hätten beziehungsweise die neu ins Handelsregister eingetragen worden seien. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies einem Rückgang um 2,0 Prozent. Von den neu entstandenen Unternehmen sind den Angaben zufolge 211 000 Arbeitsplätze geschaffen worden.

Insgesamt wurden laut Creditreform 450 100 Anmeldungen im Gewerbe- und Handelsregister festgehalten. Das sei ein Zuwachs um 6,8 Prozent. Die höchste Gründungsintensität wiesen derzeit die Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen auf, die geringste sei in Thüringen und Rheinland-Pfalz registriert worden. Die Zahl der Löschungen verringerte sich um 2,1 Prozent auf 353 300.

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