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Bosch wappnet sich für schwere Zeiten

Stuttgart (dapd). Der Technologiekonzern und weltgrößte Automobilzulieferer Bosch richtet sich auf Krisenzeiten ein. “Es finden Gespräche mit dem Betriebsrat statt, wie wir darauf reagieren, wenn die Abrufe weiter zurückgehen”, sagte der Personalgeschäftsführer Christoph Kübel der Nachrichtenagentur dapd. Das betreffe beispielsweise Kurzarbeit im Werk Schweinfurt. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass in dem Werk der Tochter Bosch Rexroth Kurzarbeit geprüft wird. Ob es tatsächlich dazu kommt, will Bosch von den Auftragseingängen der nächsten Monate abhängig machen.

Darüber hinaus werden einige Werke von Bosch je nach Lage an einigen Tagen geschlossen. “Abhängig von der Abrufsituation in den einzelnen Standorten vereinbaren wir mit dem Betriebsrat Schließtage”, sagte Kübel. Davon seien momentan die Standorte Feuerbach, Homburg und Bamberg betroffen.

“In den genannten Werken, die für den Kraftfahrzeugbereich fertigen, spüren wir einen leichten Rückgang bei den Kundenabrufen”, sagte Kübel. Auch in den anderen Bereichen beobachte der Stuttgarter Konzern die Entwicklung sehr genau, um gegebenenfalls reagieren zu können.

“Wir spüren insbesondere in Europa, dass einige Länder bereits in der Rezession sind”, sagte Kübel. In Deutschland rechne Bosch mit einem volkswirtschaftlichen Wachstum von einem Prozent. Bei konsumnahen Gütern gehe die Nachfrage bereits zurück.

Der Konzern rechne zwar weiterhin mit einem Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent für das Gesamtjahr. “Allerdings nehmen die Risiken für dieses Wachstumsziel momentan aufgrund der geschilderten Rahmenbedingungen zu”, sagte Kübel.

Bosch prüfe deshalb bereits Maßnahmen, um die Kosten anzupassen. “Wir fragen uns zum Beispiel: Brauchen wir noch das gesamte Investitionsbudget?”, sagte Kübel. Und weiter: “Können wir bei den Budgets, den Reisen und den sonstigen Kosten weiter kürzen, um uns im zweiten Halbjahr 2012 auf ein niedrigeres Abrufniveau einzustellen?”

Es gebe allerdings keine generellen Vorgaben für das Gesamtunternehmen. “Jede Einheit entscheidet selbst, welche Maßnahmen aus ihrer Sicht angebracht sind.”

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