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Aktuelles vom IKEA Korruptionsskandal

Frankfurt/Main. Vor dem Frankfurter Landgericht hat am Montag der Prozess gegen eine der mutmaßlichen Hauptfiguren im Ikea-Korruptionsskandal begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 49 Jahre alten Unternehmer aus Düsseldorf Bestechung, Betrug und Steuerhinterziehung in insgesamt 96 Fällen vor.

Der Kaufmann ist Geschäftsführer zweier Firmen, die den Bau schlüsselfertiger Gebäude anbieten. Zwischen 2001 und 2005 sei das schwedische Möbelhaus Ikea der Hauptauftraggeber der Unternehmen gewesen, heißt es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft. Die Firmen hätten Koordinations- und Projektleiterfunktionen übernommen. Um an die Aufträge heranzukommen, soll der Angeklagte Ikea-Bauleiter bestochen haben. Es seinen Schmiergelder und Sachleistungen in Höhe von insgesamt rund zwei Millionen Euro geflossen.

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Laut Anklage wurden die Bestechungszahlungen über überhöhte oder Scheinrechnungen refinanziert. Der 49-Jährige gab die Taten am ersten Prozesstag zu. Er sprach allerdings von einem bereits vorhandenen System, dem er sich nicht habe entziehen können. Er selbst sei nicht von sich aus auf die Bauleiter zugegangen. «Wenn du es nicht tust, wird man dich am langen Arm verhungern lassen», soll ein Ikea-Verantwortlicher zu ihm gesagt haben.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat in der Ikea-Korruptionsaffäre ursprünglich gegen 9 Bauleiter und 55 Unternehmer ermittelt. Die meisten Verfahren sind mittlerweile abgeschlossen. Das Urteil gegen den jetzt angeklagten Unternehmer wird Mitte Dezember erwartet.

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