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Aachener Ingenieurpreis an Franz Pischinger verliehen

Zum zweiten Mal haben die RWTH und die Stadt Aachen am 11. September 2015 gemeinsam den Aachener Ingenieurpreis verliehen. Im prachtvollen Krönungssaal des Aachener Rathauses erhielt der „König der Motorentechnik“, der 85-jährige Professor Franz Pischinger, eine Urkunde und die Skulptur „Kreuzende Ellipsen“ für sein Lebenswerk. Der gebürtige Österreicher wurde 1970 als Professor für Angewandte Thermodynamik und Leiter des Instituts für Thermodynamik an die RWTH Aachen berufen. 1978 gründete er die FEV GmbH, heute ein weltweit agierendes Unternehmen mit mehr als 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Stammsitz in Aachen.

Oberbürgermeister Marcel Philipp betonte die überragende Rolle der Wissenschaft vor Ort: „Die Hochschulen sind die wichtigsten Institutionen unserer Stadt. Der Aachener Ingenieurpreis ist ein lebendiges Beispiel unserer guten Zusammenarbeit – wir wollen, dass die besten Köpfe zu uns kommen. Die Lebensleistung von Herrn Professor Pischinger ist bewundernswert.“

Auch für Professor Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen, hat die Vorbildfunktion der ausgezeichneten Persönlichkeit einen ganz besonderen Stellenwert. Zur Idee des Aachener Ingenieurpreises erläuterte er außerdem: „Technik durchdringt unsere Welt – dieser Preis soll die Lebensleistung von Ingenieurinnen und Ingenieuren würdigen.“

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Der Preisträger Professor Franz Pischinger mit den Sponsoren des Aachener Ingenieurpreises, Hubert Herpers von der Sparkasse Aachen (links) und Professor Udo Ungeheuer vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Foto: Andreas Schmitter
Der Preisträger Professor Franz Pischinger mit den Sponsoren des Aachener Ingenieurpreises, Hubert Herpers von der Sparkasse Aachen (links) und Professor Udo Ungeheuer vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI)
Foto: Andreas Schmitter

Laudator Professor Hermann Scholl

Auf das Lebenswerk des gebürtigen Österreichers Pischinger schaute Laudator Professor Hermann Scholl, Ehrenvorsitzender der Bosch-Gruppe. Als engagierter Hochschullehrer habe der Preisträger mehr als 200 Promotionen betreut und tausenden Studenten sein Wissen über Verbrennungsmotoren vermittelt. Franz Pischinger sei es zu verdanken, dass der Verbrennungsmotor seinen heute so exzellenten technischen Stand habe. Bei den verschiedenen beruflichen Stationen – als Mitarbeiter von AVL in Graz, von Klöckner Humboldt Deutz in Köln und dann als Leiter des RWTH-Instituts für Thermodynamik – habe Pischinger wesentliche Entwicklungsarbeit geleistet. So sei es auch Leistung des Preisträgers, dass heute jeder zweite Neuwagen in Europa ein verbrauchsarmer Diesel sei, erklärte Laudator Scholl. „Sonst könnten wir auch die anspruchsvollen Klimaschutz-Ziele in Europa nicht einmal annähernd erreichen.“

Seine Praxiserfahrungen habe Pischinger später für die RWTH Aachen genutzt. Aus der Verbindung von Forschung und Praxis entstand schließlich der Wunsch, seine Ideen und Erkenntnisse in einem eigenen Unternehmen anzuwenden und Verbrennungsmotoren für die Automobilindustrie zu entwickeln.

Pischinger: „Weiterbildung nicht vergessen!“

Der Preisträger Franz Pischinger bezeichnete die Auszeichnung mit dem Aachener Ingenieurpreis als große Ehre und Anerkennung. Schon als Kind habe er sich leidenschaftlich für Technik interessiert, für den Radioapparat oder das Licht. Diese Leidenschaft habe ihn sein Leben lang begleitet auf den vielen beruflichen Stationen als Wissenschaftler, als Hochschullehrer und als Unternehmer. „Ich kann heute keinem sagen: Mache es genauso wie ich. Ich kann höchstens den Rat geben, die Weiterbildung nicht zu vergessen, das lebenslange Lernen.“ Auch sollte sich niemand vor der Spezialisierung fürchten, „aber man muss aufpassen, nicht zum Fachidioten zu werden“.

Die RWTH Aachen und die Stadt Aachen haben gemeinsam den Ingenieurpreis ins Leben gerufen. Unterstützt werden sie dabei von der Sparkasse Aachen als Hauptsponsor und dem Verein Deutscher Ingenieure. Dessen Präsident Professor Udo Ungeheuer studierte bei Professor Franz Pischinger. Bei seiner Rede verneigte sich Ungeheuer vor der wissenschaftlichen und unternehmerischen Leistung Pischingers, den er als große Persönlichkeit und Vorbild bezeichnete. Mit dem Ingenieurpreis würden herausragende Verdienste ins Scheinwerferlicht gestellt.

Dies solle vor allem bei jungen Leuten ins Bewusstsein bringen, was mit einer Ingenieurausbildung für die Gesellschaft bewirkt werden könne.

Gerade deshalb gehören die Verleihung des Ingenieurpreises und das Graduiertenfest im Aachener Dressurstadion zusammen und finden an zwei aufeinander folgenden Tagen statt. Der Preisträger spricht beim großen Fest für die RWTH-Absolventinnen und -Absolventen aller Fakultäten und wird dort den rund 5.000 Zuhörern sein Lebenswerk nahe bringen.

Quelle: RWTH-Aachen

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou ist Mitglied in der MiNa-Redaktion und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer.
Mail: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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