Arcandor-Insolvenzverwalter Görg hat Middelhoff und andere Manager auf 175 Millionen Euro verklagt
Essen. Der frühere Arcandor-Chef Thomas Middelhoff muss schon bald wieder vor Gericht erscheinen – in einem spektakulären Schadenersatzprozess. Arcandor-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hat Middelhoff und andere Topmanager des Konzerns auf rund 175 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Das Zivilverfahren vor dem Essener Landgericht beginne am 13. April, teilte Justizsprecher Wolfgang Schmidt am Montag mit. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgaben).
Der Insolvenzverwalter hatte die Klage gegen Middelhoff sowie mehrere frühere Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder des Unternehmens bereits im Juli vergangenen Jahres eingereicht. Auslöser dafür war der umstrittene Verkauf von fünf Karstadt-Immobilien an den Oppenheim-Esch-Fonds. Die Immobilien waren nach Einschätzung von Görg deutlich unter Marktwert verkauft und anschließend überteuert zurückgemietet worden. Middelhoff selbst war an dem Verkauf nicht beteiligt. Doch wird ihm unter anderem vorgeworfen, es als Konzernchef unterlassen zu haben, die für die Verträge verantwortlichen Manager in Regress zu nehmen. Middelhoff hatte die Vorwürfe stets bestritten.
Erst in der vergangenen Woche hatte sich der Topmanager in Essen in einem anderen Schadenersatzverfahren gegen Vorwürfe zur Wehr gesetzt, er habe die Lage des Arcandor-Konzerns in einem Interview bewusst zu optimistisch dargestellt. Der Chefredakteur der Zeitungsgruppe “Die Welt”, Jan-Eric Peters, will deshalb Middelhoff für Verluste haftbar machen, die er mit Aktien des Pleiteunternehmens erlitten hat.
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