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ProtectPax: Test MANGELHAFT

Keine Kratzer mehr auf dem Smartphone Display und zudem auch noch bruchsicher – das verspricht der unsichtbare Displayschutz ProtectPax. Doch was steckt wirklich dahinter? ProtectPax wurde nun im Vergleich zur herkömmlichen Schutzfolie getestet. Zunächst einmal alle Fakten zu beiden Schutzmöglichkeiten.

Die herkömmliche Schutzfolie

Der wohl häufigste verwendete Displayschutz ist immer noch die Schutzfolie. Das Anbringen ist jedoch für die meisten Smartphone-Besitzer eine Qual. Entweder kleben bereits nach dem Auspacken die ersten Fussel an der Folie oder aber die Folie lässt sich nicht blasenfrei anbringen. Trotz aller möglichen Hilfsmittel ist es fast unmöglich eine Schutzfolie so anzubringen, dass sie die edle Optik eines Smartphones nicht negativ beeinträchtigt.

Vorteile

  • Sehr preiswert erhältlich
  • Kann jederzeit wieder entfernt werden
  • In fast jedem Handyladen/Online-Shop erhältlich
  • Displayschutz vor leichten Kratzern

Nachteile

  • Keine einfache Anbringung
  • Luftbläschen bilden sich unter der Folie
  • Nicht resistent gegen Brüche
  • Schützt nur das Display

ProtectPax – Unsichtbarer Displayschutz

Bei ProtectPax handelt es sich um Flüssigglas. Ursprünglich wurde Flüssigglas für die Luft- und Raumfahrttechnik entwickelt, um Werkstoffe widerstandfähiger und langlebiger zu machen. ProtectPax lässt sich daher sehr einfach auftragen und muss anschließend nur noch aushärten. Laut Hersteller handelt es sich bei ProtectPax um einen zuverlässigen Kratz- und Bruchschutz.

Vorteile

  • Sehr einfache Anbringung
  • Luftbläschen können sich nicht mehr bilden
  • Schützt nicht nur Display, sondern auch Rückseite
  • Kann für jedes beliebige Gerät verwendet werden

Nachteile

  • Kann nicht mehr entfernt werden
  • aktuell noch nicht erhältlich (befinden sich in der Finanzierungsphase/ Crowdfunding)

Erfinder präsentieren ProtectPax

Auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo stellten die beiden Erfinder Pascal Buchen und Anthony Filipiak im Februar 2017 ihr Produkt ProtectPax vor. Ziel war es, $20.000 zur Finanzierung des Produktes zu sammeln. Aktuell sind es insgesamt schon fast $180.000 von mehr als 3,500 finanziellen Unterstützern. Besonders verlockend für die Unterstützer waren vermutlich die Videos, die auf der Seite zu finden sind. Dabei wird mit einem Hammer auf das Display geschlagen, versucht mit einem Teppichmesser das Display zu zerkratzen, das Smartphone fällt auf den Boden oder aber es fährt ein Auto drüber. Alle Tests scheint das mit ProtectPax geschützte Smartphone ohne jegliche Kratzer zu überstehen.

Wenn der unsichtbare Displayschutz ProtectPax wirklich hält, was er verspricht, dann ist es wirklich ein Produkt, welches sich zu kaufen lohnt. Die Auslieferung beginnt jedoch erst im April, d.h. die bisherigen Käufer können sich erst in ein paar Wochen von der Qualität des Produktes überzeugen. Doch Galileo hatte bereits jetzt die Möglichkeit ProtectPax zu testen und zeigte die Ergebnisse in der Sendung vom 01. März 2017.

Quelle: Freetagger/pixabay.com

Schutzfolie und ProtectPax im Test

Insgesamt wurde ProtectPax fünf verschiedenen Tests unterzogen. Dabei wurden diese Tests im direkten Vergleich zu einer herkömmlichen Schutzfolie, sowie zu einem ungeschützten Smartphone vorgenommen. Die Ergebnisse der unterschiedlichen Tests haben wir zusammengefasst:

Anbringung

Klarer Testsieger hierbei ist ProtectPax. Dadurch, dass es in flüssiger Form aufgetragen wird, bilden sich im Gegensatz zur Schutzfolie keine Luftbläschen. Man muss lediglich darauf achten, dass man beim Auftragen des Flüssigglases keine Stelle auslässt.

Fingerabdrücke

Sowohl beim ungeschützten, als auch bei dem Smartphone mit der Folie waren sofort fettige Fingerabdrücke zusehen. Bei dem Handy, welches mit ProtectPax versiegelt wurde, waren auf den ersten Blick keine Fingerabdrücke sichtbar, erst bei genauerem betrachten. Daher geht auch hier der Punkt an den Flüssigglasschutz.

Kratztest

Genau wie auch in den Präsentationsvideos von ProtectPax, wollte sich wohl auch Galileo davon überzeugen, dass dieser Displayschutz den Kratzern eines Teppichmessers standhält. Doch genau wie auf dem ungeschützten Display, waren auch bei dem mit ProtectPax geschützten Handy deutlich Kratzer zusehen. Die Folie wurde durch das Teppichmesser komplett zerstört, auf dem Display darunter waren zudem auch leichte Kratzer zusehen.

Freier Fall aus 1 Meter

Schnell hat man das Handy aus der Hosen- oder Handtasche gezückt und schon liegt es auf dem Boden. Diesen Fall hat Galileo ebenfalls nachgestellt. Jedes Handy fiel 3x aus ca. 1 Meter Höhe hinunter auf den Boden (Bordstein). Die Folie überlebte den Sturz nicht, aber auch die beiden anderen Handys zogen sich Blessuren zu. Laut dem Hersteller soll ProtectPax jedoch ein zuverlässiger Schutz gegen Kratzer und Brüche sein. In diesem Test konnte es uns jedoch nicht überzeugen.

Freier Fall aus 1,75 Meter

2. Alltagssituation: Unterwegs fällt das Smartphone während des Telefonierens herunter. Auch diesen Sturz (aus ca. 1,75 Meter) hat Galileo mit allen drei Smartphones nachgestellt. Testergebnis: Keines der Smartphones hat diesen Sturz überlebt, alle Displays sind gesprungen.

Zusammenfassung

Leider mussten wir feststellen, dass ProtectPax nicht hält, was der unsichtbare Displayschutz verspricht. Die Anbringung scheint wirklich kinderleicht, doch den von den Herstellern vorgeführten, zuverlässigen Kratz- und Bruchschutz scheint dieser Displayschutz nicht halten zu können. Wie uns die Kratz- und Fall-Tests der Sendung Galileo gezeigt haben, geht ein mit ProtectPax geschütztes Display eigentlich genauso schnell kaputt, wie auch ein ungeschütztes.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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