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Kennen Sie die wichtigsten Steueränderungen für 2016?

Sage erklärt die wichtigsten Steuerneuerungen für KMU

Nach dem Vorweihnachts- und Feiertagsstress beginnt der Jahresanfang für viele Unternehmen mit einem Blick auf die aktuellen Steueränderungen. Waren in den letzten beiden Jahren darunter ziemlich große Brocken wie zum Beispiel die Reisekostenreform, geht es diesmal – zumindest für KMUs – gemächlicher zu. Es sind eher Klarstellungen und kleinere Anpassungen am deutschen Steuerrecht, wie Rainer Downar, Executive Vice President Central Europe bei Sage, feststellt. Er erklärt die vier wichtigsten Neuerungen für 2016.

Rainer Downar, Executive Vice President Central Europe - Quelle: Sage Software GmbH
Rainer Downar, Executive Vice President Central Europe – Quelle: Sage Software GmbH

1. Bürokratieentlastungsgesetz

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Neues gibt es bei der Gewinnermittlung nach der Einnahmen-/Überschuss-Rechnung. Sie hält für kleine Unternehmen eine bürokratische Entlastung bereit, welche allerdings nur dann zur Anwendung kommt, wenn das Unternehmen nicht im Handelsregister eingetragen ist. Weiterhin gilt, dass die Unternehmen die gesetzlich definierten Umsatz- und Gewinngrenzen nicht überschreiten dürfen. Diese Grenzen wurden deutlich erhöht – auf einen maximalen Gewinn von 60.000 Euro und einen Umsatz von 600.000 Euro.

Laut Abgabenordnung endet die Pflicht zur Bilanzierung übrigens nicht in dem Jahr, in dem das Finanzamt erstmals feststellt, dass die Grenzwerte unterschritten sind, sondern erst im Folgejahr.

2. Investitionsabzugsbetrag

Mithilfe des Investitionsabzugsbetrags können kleine Unternehmen Teile der Investitionskosten quasi als Rücklage gewinnmindernd ansparen. Die angesammelte Summe wird zum Investitionszeitpunkt gewinnerhöhend aufgelöst. Bislang war der Abzugsbetrag an ein konkretes Vorhaben gebunden. Kam es nicht zur Investition, waren die betroffenen Jahresabschlüsse nachträglich zu korrigieren. Die unangenehme Folge: Steuernachzahlungen inklusive einer Verzinsung in Höhe von sechs Prozent.

Ab 2016 kann der Investitionsabzugsbetrag ohne konkreten Anlass gebildet werden. Die vorzeitige Auflösung vermeidet hohe Zinsbelastungen.

3. Umsatzsteuergesetz

Wird bei einer Ausgangsrechnung zu viel Umsatzsteuer berechnet und eingezogen, ist der gesamte Betrag an das Finanzamt abzuführen. Allerdings können falsch ausgestellte Rechnungen natürlich korrigiert werden. Der Zahlungsanspruch an das Finanzamt erlischt aber erst, wenn die zu viel bezahlte Umsatzsteuer auch tatsächlich dem Rechnungsempfänger erstattet wurde. Das stellte der Bundesfinanzhof kürzlich in einem Urteil klar.

4. EU-Bilanzierungsrichtlinie

Das Bilanzrichtliniengesetz erweitert den Kreis kleiner Kapitalgesellschaften, indem die Grenze zu mittelgroßen Gesellschaften nach oben verschoben wird. Klein sind ab 2016 Gesellschaften mit einem Umsatz von bis zu 12 Millionen Euro und einem Gewinn von bis zu 6 Millionen Euro. Der Vorteil: Kleine Gesellschaften müssen lediglich einen verkürzten Anhang zur Bilanz erstellen und können auf eine externe Jahresabschlussprüfung verzichten.

Textquelle: Sage Software GmbH

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