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Autonome Autos: Wenn der Fahrer zum Beifahrer wird

Die Weiterentwicklung sprintet, die Politik stagniert

Volvo, Google, Audi … viele Firmen werfen derzeit einen deutlich definierten Blick in die Zukunft. Im Fokus stehen Autos, die eigenständig miteinander kommunizieren, selbst fahren und den Fahrer zum Beifahrer machen.

Foto: dmd/Volvo
Foto: dmd/Volvo

„Drive me“ ist der Name eines Volvo-Projekts, bei dem derzeit 100 selbstfahrende Autos auf den öffentlichen Straßen Göteburgs unterwegs sind. Audi präsentierte bei der Consumer Electronic Show in Las Vegas im Januar dieses Jahres seinen vierrädrigen internetfähigen Alleskönner. Google arbeitet seit einiger Zeit ebenfalls an einem Auto, das ohne menschliche Hilfe seinen Weg findet. Auch auf den Teststrecken von BMW und Mercedes sind autonome Boliden unterwegs.

Mit der kürzlich erfolgten Freigabe eines Gesetzes, das die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander regelt, machten die USA den Weg für die Zukunft der selbstfahrenden Autos frei. Experten rechnen damit, dass in fünf bis 10 Jahren die Zeit reif ist für die Serienproduktion.

Basis um den Boliden „beizubringen“, eigenständig zum Ziel zu steuern, ist die interaktive Kommunikation. Durch die Vernetzung sollen die Autos erkennen, wie die Verkehrssituation in diesem Moment ist. Daten, wie den Abstand zum Vordermann zu erkennen, ist beinahe schon ein alter Hut. Um noch autonomer fahren zu können, müssen sie allerdings auch lernen, um die Ecken zu schauen, um zu erfahren, ob sich auch von dort ein Auto der Kreuzung nähert und wer die Vorfahrt hat. Dies geht natürlich nur, wenn alle Fahrzeuge dieselbe „Sprache“ sprechen. Unter anderem beschäftigt sich damit ein europäisches Konsortium. Ziel ist, eine einheitliche Funkfrequenz zu entwickeln und marktfähig zu machen.

Während sich die Technik immer weiter entwickelt, bewegt sich in Deutschland bisher noch wenig in Sachen rechtlicher und versicherungstechnischer Rahmenbedingungen. Im Moment bezahlen Versicherungen nur, wenn Assistenzsysteme wie Einparkhilfen und Abstandshalter unter der Kontrolle des Fahrers funktioniert. Für absolut autonome Situationen wurden noch keine versicherungstechnischen Regelungen getroffen. Auch für den Datenschutz bei der so genannten Car2Car Kommunikation und dem Schutz dieser Informationen gibt es derzeit noch keinen gesetzlichen Rahmen.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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