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Erfolg durch gute Kommunikation

Wie Interimsmanager bei kulturellen Herausforderungen Brücken bauen

„Ein Manager macht seine eigentliche Arbeit dann, wenn er mit seinen Leuten redet.“ (Cyril Northcote Parkinson) Diese Weisheit wird niemals alt: Kommunikation ist die Essenz des Erfolgs. Denn auch in Zeiten der Digitalisierung, Internationalisierung und gemeinsamen globalen Teams braucht es Führungskräfte, die zwischenmenschliche kulturelle Hürden überwinden und darüber hinaus zwischen den gesprochenen Worten deuten können. „In der Automobilindustrie gibt es einen hohen Bedarf an erfahrenen Interimsmanagern, die sich durch internationale Expertise und ein umfassendes Verständnis für Firmenkulturen auszeichnen. Sie können sich so in landestypische Unterschiede problemlos hineindenken, um zwischen den Kulturen zu moderieren und sich in die Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzufühlen“, erörtert Johannes Roters, Partner der ASE GmbH. „Zwar beherrschen die Automobilprozesse und das gemeinsame Qualitätssystem die internationalisierte Produktion, doch die zwischenmenschliche Komponente darf trotz des gemeinsamen Nenners nicht unterschätzt werden.“

Kommunikation ist alles

Verteilt auf der ganzen Welt sitzen Hersteller- und Zulieferfirmen. Daher weisen die Beschäftigten der Branche eine hohe kulturelle Diversität auf. Unweigerlich birgt dies trotz der globalisierten Prozessseite kommunikative Hindernisse sowohl in Unternehmen als auch zwischen Organisationen. „Um diese Hürden zu überwinden, ziehen Unternehmen gerne externe Berater zu Rate, die ihnen dabei helfen, Partner und Mitarbeiter in fernen Ländern besser zu verstehen“, so Johannes Roters. Denn wenn die Kommunikation nicht einwandfrei läuft, dann knirscht es früher oder später im Ablauf, Missverständnisse machen sich breit und dies sorgt schlimmstenfalls für wirtschaftliche Einbußen.

„Ein erfahrener Manager weiß, wie er oder sie ‚Wasserstandsmeldungen‘ von Mitarbeitern einschätzen kann. In zwei dafür entscheidenden Feldern zeichnen sich deutliche Kulturunterschiede ab: Feedback und Sprache. In Europa ist man es beispielsweise gewohnt, auch negative Rückmeldungen an die Mitarbeiter zu geben. Ganz anders als in der asiatischen Arbeitswelt, hier läuft die Kommunikation indirekt ab. Negative Nachrichten kommen oft im Gewand von positiven Botschaften daher; es bedarf viel Erfahrung, um diese richtig zu verstehen“, weiß Roters.

„Ein weiteres entscheidendes Element ist die Sprache. Hier unterscheiden sich Kulturen, die mit dem so genannten ‚Low-Context-Konzept‘ kommunizieren, stark von den ‚High-Context-Kulturen‘. Erstere nutzen eine einfachere, direkte Sprache. Es geht vor allem um die Sachebene: Information werden explizit ausgedrückt. Zu dieser Gruppe gehören etwa die USA, Kanada und Deutschland. In ‚high context‘- Kulturen wiederum findet die Kommunikation eher geschichtet statt, viele Andeutungen und eine indirekte Sprache kennzeichnen die Kommunikation zum Beispiel in Asien. Das Zwischen-den-Zeilen-lesen ist in diesem Kontext ein absolutes Muss!“, so Roters.

International erprobte Interimsmanager blicken hinter die sprachliche Fassade: Was bedeuten die Aussagen der Beschäftigten wirklich? Hier geht es dann vor allem darum, offen zu sein, den Menschen zuzuhören, sich einzufühlen und zu verstehen. „Unsere Senior-Manager betonen stets, dass es letztlich immer darum geht, Menschen zusammenzubringen“, berichtet der ASE-Partner. Aber nicht nur die Kommunikation ist manchmal ein Stolperstein, auch unterschiedliche Voraussetzungen etwa beim Thema Ausbildung können zu völlig verschiedenen Vorstellungen führen. Selten haben verschiedene Länder auch die gleichen Ausbildungsstandards. Häufig vereinen globale Teams so ganz unterschiedliche Hintergründe. „Und auch hier gilt: Das Hineindenken in die Position des anderen ist die Aufgabe, Kommunikation stets die Herausforderung“, betont Roters. „Denn das eigene Verständnis unterscheidet sich meist maßgeblich von dem der Anderen. Die altbekannte Sender-Empfänger-Problematik lässt sich häufig nur überwinden, wenn erfahrene Manager sprichwörtlich Mauern einreißen und eine gemeinsame ‚Sprache‘ finden.“

Eine Frage der Unternehmenskultur

Ob Konzern, Familienunternehmen oder Mittelständler – wer eine gute und fruchtbare Unternehmenskultur hat, ist nicht kopierbar. Doch wie gelingt es, eine solche Firmenkultur erfolgreich aufzubauen und zu verankern? Gemeinsame Werte sind der Schlüssel solcher Vorhaben, große Unternehmen setzen diese Wert- und Normvorstellungen meist schriftlich fest und vereinbaren sie mit den Mitarbeitern. Familienunternehmen pflegen oft über Jahre oder Jahrzehnte gelebte Vorstellungen und Werte über Generationen hinweg. Es zeigt sich, dass die angestrebte Kultur auch eine individuelle Frage ist, da jedes Unternehmen hier unterschiedliche Voraussetzungen aufweist. Unternehmenskulturen müssen auf der einen Seite kommuniziert und von den Führungskräften gelebt werden. „Für Interimsmanager stellen die Maßstäbe des Unternehmens daher einen entscheidenden Faktor dar.

Gerade in der Automobilindustrie spielt das Transferieren von Unternehmenskulturen eine wichtige Rolle und ist gleichzeitig eine schwierige Herausforderung. Will beispielsweise ein deutsches Unternehmen seine Kultur und sein deutsches Vorgehen nach Asien in eine Dependance übertragen, so gestaltet sich dieses Vorhaben für alle Beteiligten als äußerst heikel. Denn wenn die Mitarbeiter die Firmenkultur wirklich verinnerlichen sollen, braucht es versierte Brückenbauer. Diese Vermittler agieren im Spannungsverhältnis des kulturellen Hintergrunds der Beschäftigten und der Unternehmenskultur des Mutterkonzerns“, erläutert Roters.

Erfolgreiche Führungskräfte beziehungsweise Interimsmanager erzeugen Verständnis für die Werte und Normen der aufzubauenden Unternehmenskultur, versetzten sich in die Lage der Mitarbeiter, bereiten sie auf Veränderungen vor und leben selbst die Kultur vor. „Eine Aufgabe, die viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen von den Interimsmanagern abverlangt“, ergänzt Roters. „Aber sie wissen aus eigener langjähriger Erfahrung am besten, wie man eine Kultur durch alle Stufen der Organisation verankert.“ Kultur und Kommunikation – ein Paar, das viel über Unternehmen aussagt und maßgeblich für deren Erfolg verantwortlich ist.

Quelle: Borgmeier Media Gruppe GmbH

Veröffentlicht von:

Sandra Dolas
Sandra Dolas
Sandra Dolas ist Redakteurin bei den Mittelstand-Nachrichten. Sie sitzt in unserer Zentralredaktion in Bergneustadt und ist unter Tel. 02261-9989-885 bzw. Mail: redaktion@mittelstand-nachrichten.de für unsere Leser erreichbar.

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