Aktuelle MeldungenMobil

Daimler startet Produktion des FUSO eCanter in Europa

Stuttgart / Tramagal – Gestern feierte Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) den europäischen Produktionsstart des weltweit ersten vollelektrischen Leicht-Lkw – Fuso eCanter. Fuso ist eine Marke von Daimler Trucks Asia. Die Veranstaltung fand im Produktionswerk Tramagal, Portugal statt. Dort werden alle eCanter für die europäischen und amerikanischen Märkte in der Linie mit dem konventionellen Fuso Canter Lkw gebaut.

Die portugiesische Regierung unterstützt die Entwicklung des eCanter seit der Anfangsphase im Jahre 2010. Der portugiesische Staatspräsident, Marcelo Rebelo de Sousa, nahm gemeinsam mit Vertretern der Regierung, Mitsubishi Fuso Truck Europe und MFTBC Führungskräften an der Veranstaltung teil.

Präsident und CEO von MFTBC und Leiter Daimler Trucks Asia, Marc Llistosella betonte beim Event: „Mit dem heutigen Produktionsstart des eCanter werden wir zum ersten global-agierenden Hersteller, der einen vollelektrischen Lkw in Serie produziert. Von jetzt an können wir die wachsende Nachfrage für lokal emissionsfreie Lieferfahrzeuge in Mega-Citys bedienen. Wir haben schon die ersten Kundenaufträge und führen im September die globale Markteinführung dieses Lkw in einer der berühmtesten Mega-Citys, in New York, durch. Unser portugiesisches Werk produziert nicht nur die Lkw für Europa und die USA, wir profitieren auch von der engen Zusammenarbeit mit den Behörden in Portugal und Lissabon – besonders bei den Tests der Trucks seit 2014.“

Quelle: Daimler AG

Vollelektrische Lkw in Kundenhänden

Im Mai kündigte MFTBC bereits den ersten kommerziellen Kunden im japanischen Markt an: Seven-Eleven Co., Ltd. wird in seiner Flotte noch in diesem Jahr 25 neue eCanter betreiben.

Nach der Inbetriebnahme der ersten Ladestation für Lkw im Mai und dem eCanter Produktionsstart im japanischen Werk Kawasaki am 7. Juli, symbolisiert das gestrige Event den Beginn der Fertigung des eCanter außerhalb Japans. Mit diesen Meilensteinen bereitet Fuso den Weg für das erste hundertprozentig elektrische Nutzfahrzeug des Unternehmens. Nach dem Start der Kleinserienfertigung wird die Großserienfertigung der nächste natürliche Schritt in die Zukunft sein. Die Erfahrungen aus der Kleinserie in Kundenhänden werden Fuso außerdem in der Produktion der Großserie helfen.

Der Fuso eCanter wird in Linie mit dem konventionellen Canter Leicht-Lkw im Werk Tramagal gefertigt. Nur die speziellen Komponenten für den elektrischen Antriebsstrang werden in Stationen parallel der Produktionslinie eingebaut. Die Fahrzeuge aus Tramagal, Portugal werden in den nächsten Monaten an Kunden aus Europa und den USA übergeben.

Der eCanter im Überblick

Mit dem vollelektrischen Leicht-Lkw möchte Fuso auf das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach abgasfreiem und geräuscharmen innerstädtischen Verteilerverkehr eingehen. Er soll dabei helfen, die immer stärker werdenden Lärm- und Verschmutzungsprobleme in Städten auf der ganzen Welt zu lösen. Der eCanter ist nicht nur ein umweltfreundliches Fahrzeug, er ist außerdem kosteneffizient und wirtschaftlich für den Nutzer. Je nach Aufbau und Nutzung hat der eCanter eine Reichweite von 100 km und eine Nutzlast von zwei bis drei Tonnen. Der elektrische Antriebsstrang des Fahrzeugs umfasst sechs Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterien mit je 420 V und 13,8 kWh. Das Batteriesystem wird von der hundertprozentigen Daimler-Tochter Accumotive in Kamenz, Deutschland geliefert.

Der Fuso eCanter profitiert von den umfangreichen Erkenntnissen der Kundenerprobungen in Portugal und Deutschland mit der Vorserie zwischen 2014 und 2017. Im Vergleich zu einer konventionellen Dieselversion lassen sich bei den Betriebskosten bis zu 1 000 Euro auf 10 000 km einsparen.

Fuso hat eine lange Geschichte im Bereich der alternativen Antriebsstränge für Lkw. Die Serienproduktion des Canter Eco Hybrid startete bereits im Jahr 2006, während die zweite Generation seit 2012 gefertigt wird. Auf der IAA 2010 präsentierte Fuso den ersten Prototyp des elektrisch angetriebenen Canter E-Cell, 2014 folgte die Vorserienproduktion zu Testzwecken. Seine Weltpremiere feierte der Fuso eCanter als Ausblick auf der IAA 2016, die globale Markteinführung des rein elektrisch angetriebenen leichten Lkw findet im September in New York statt.

Tramagal – ein Werk mit viel Erfahrung

Das Werk Tramagal in Portugal, rund 150 km nordöstlich von Lissabon, hat eine lange und abwechslungsreiche Geschichte. Es wurde 1964 als Joint Venture zwischen dem portugiesischen Familienunternehmen Duarte Ferreira und dem damaligen französischen Lkw-Hersteller Berliet gegründet. 1980 begann die CKD-Fertigung (completely knocked down) für Mitsubishi Fuso. In den Folgejahren montierte das Werk Tramagal für den portugiesischen Markt den Fuso Canter sowie weitere Fahrzeuge von Mitsubishi Fuso. 1996 ging das Werk Tramagal in die Hände von Mitsubishi Fuso als zentrale Produktionsstätte des Canter für Westeuropa über. Seit 2003 gehört das Werk durch die Übernahme der Mehrheit an Mitsubishi Fuso zur Daimler AG.

Das Werk umfasst eine Fläche von 160 000 Quadratmetern. Mehr als 400 Mitarbeiter produzieren Fuso Canter für etwa 30 europäische Länder, sowie Israel, Marokko und die Türkei. Fast 95 Prozent der Fahrzeuge werden exportiert. Seit 2012 produzieren die Mitarbeiter in Tramagal außerdem den Fuso Canter Eco Hybrid, die Hybridversion des Canter.

Quelle: Daimler AG

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou ist Mitglied in der MiNa-Redaktion und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer.
Mail: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

Zeige mehr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@sor.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"