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Wer? Wie? Was? – Das Payment-Wörterbuch

Kiel – Wer kennt es nicht: Man hört einen Begriff, der unheimlich wichtig klingt und mit Sicherheit auch ist, gleichzeitig aber das große imaginäre Fragezeichen im Kopf aufpoppen lässt. Das gilt auch für die Payment-Branche. Wir leisten jetzt Abhilfe und erläutern für Sie die wichtigsten Begriffe rund um das Online-Payment. Schließlich gehört Shoppen zu den schönsten Nebensachen der Welt und sollte unmissverständlich funktionieren.

3-D Secure: Klar, 3D kennt man, das gehört ja schließlich zu jedem guten Blockbuster im Kino dazu. Aber sicher, warum sicher? 3-D Secure bezeichnet in der Payment-Branche ein Verfahren, das Kreditkartentransaktionen im Internet noch sicherer macht und das Betrugsrisiko reduziert. Dafür muss der Kunde beim Bezahlvorgang seinen persönlichen Sicherheitscode eingeben, der seine Identität und die Rechtmäßigkeit der Zahlung bestätigt. Der Code wird online von der Hausbank des Karteninhabers (Issuer) geprüft.

Acquirer: Die Aquirer leben zwar nicht, wie der Name vermuten ließe, im Aquarium. Man muss aber doch recht tief in den Payment-Prozess eintauchen, um auf sie zu stoßen. Der Acquirer ist ein Unternehmen oder Finanzinstitut, das mit Händlern eine Vereinbarung über die Annahme von Kreditkarten als Zahlungsmittel abschließt (Kreditkartenakzeptanzvertrag). Der Acquirer rechnet darüber hinaus Kartenzahlungen für den Händler ab und prüft ob eine Kreditkarte gültig und gedeckt ist. Wenn es sich bei einem Acquirer um ein Finanzinstitut oder eine Bank handelt, spricht man auch von Acquiring Bank.

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BIN: „Ich BIN eine Visa Card der Deutschen Bank“ – Ja, die BIN gibt Aufschluss über eine Identität, die Karten-Identität. Die Bank Identification Number (BIN) dient der weltweiten Identifikation von Kredit- und Debitkarten innerhalb des Geldautomatennetzes. Die ersten sechs Zahlen der sechzehn- stelligen Kreditkartennummer bilden die BIN. Anhand dieser Nummer kann sowohl der Kartentyp als auch der Issuer – die Karte ausgegeben Bank – identifiziert werden. Eine andere Bezeichnung für BIN ist Issuer Identification Number (IIN).

Der CVV Code ist das „Sesam öffne Dich“ der Online-Kreditkartenzahlung. CVV steht für „Card Verification Value“ und ist gleich bedeutend mit u.a. Card Validation Code (CVC) oder Sicherheitscode. In jedem Fall handelt sich um ein Sicherheitsmerkmal der Kreditkarte. Diese Prüfnummer dient der erschwerten Nutzung von gefälschten Kreditkarten, da somit sichergestellt wird, dass die Karte beim Kauf physisch tatsächlich vorliegt.

Debitorenmanagement: Manche mögen beim ersten Hören an die furchteinflößenden Dementoren aus den Harry Potter-Romanen denken, das ist allerdings weitgefehlt. Das Debitorenmanagement als Teilleistung eines Payment Service Providers übernimmt für Online-Händler die vollumfängliche Steuerung aller Prozesse und Folgeprozesse aus dem Zahlungsverkehr. Dazu gehören u.a. die Verbuchung von Zahlungseingängen, Auszahlungen und Rückbelastungen und die Stammdaten- und Zahldatenverwaltung von sämtlichen Debitoren.

EPA: EPA ist nicht etwa die Abkürzung für das Verpflegungspaket der Bundeswehr, die Einmannpackung, sondern ein Datenpaket. Genauer gesagt ist Electronic Payment Advice (EPA) ein von den deutschen Acquirern definiertes Dateiformat zum Abgleich der Abrechnungs- und Transaktionsdaten der Kreditkartenumsätze. Die enthaltenen detaillierten Informationen sind eine Erleichterung für die Finanzbuchhaltung.

Issuer: Sie verstehen nur „Ischuha“ also Bahnhof? Zumindest ist der Issuer tatsächlich der Startpunkt für etwas Wichtiges. Issuer sind die Banken oder Kreditkartengesellschaften, die Kunden eine
Kreditkarte bereitstellen.

MOTO: MOTO fasst in diesem Fall nicht die Motorola Smartphone-Familie zusammen. Hat aber dennoch etwas mit Telefonie zu tun. Die Abkürzung steht für Mail Order/Telephon Order ist eine Art der card-not-present Transaktion, bei denen Dienstleistungen zum Beispiel per Telefon, E-Mail oder Fax bezahlt werden. Da Kunden und Zahlungsmittel bei MOTO-Transaktionen nicht physisch beim Händler anwesend sein müssen, ist bei ihnen ein erhöhtes Betrugsrisiko gegeben. Deshalb wären bei dieser Art der Bezahlung verhältnismäßig hohe Transaktionskosten fällig. Mittlerweile steht MOTO allgemein für sämtliche card-not-present-Transaktionen.

Magento & Co.: Nicht zu verwechseln mit Magneto als Gegner der X-Men, aber dennoch eine herausragende „Persönlichkeit“ des E-Commerce. Als eines von vielen Shopsystemen stellt Magento die technische Grundlage und somit auch die Gestaltung für Online-Shops dar. Das Angebot ist umfangreich und hält für Händler eine Auswahl an Open-Source sowie Miet-Software bereit. Für ein optimales Geschäft werden die Shopsysteme um Extensions oder Plug-Ins – ein Modul, das eine Software um Funktionen ergänzt – erweitert.

Omni-Channel-Strategie hat nix mit einer gut geplanten Busreise zur Omi zu tun. Omni-Channel beschreibt einen Trend bezüglich des Kaufverhaltens und dabei die Nutzung von verschiedenen Vertriebskanälen. Denn Kunden verbinden im Kaufprozess verstärkt den Online- und den stationären Handel miteinander. Für Online-Händler bedeutet das, dass sie ihren Online-Shop optimieren und diesen enger mit dem stationären Geschäft verknüpfen sollten.

Ein Payment Service Provider (PSP) ist die Special Force des E-Commerce, die an vorderster Front für den Erfolg kämpft. Dank der Payment Service Provider – zu Deutsch Zahlungsdienstleister – werden Online-Shops an sämtliche Bezahllösungen angebunden und müssen statt mit vielen nur noch mit einem Vertragspartner verhandeln. Zudem stellen sie weiterführende Dienstleistungen bereit, die den Händler entlasten und absichern, z.B. das Risiko- und Debitorenmanagement.

PCI DSS ist alles andere als Buchstabensalat. PCI DSS steht für „Payment Card Industry Data Security Standard“ und ist ein Standard der großen Kreditkartenunternehmen, um die Datensicherheit bei Zahlungen mit Kreditkarten zu gewährleisten. Jeder E-Commerce-Händler, der Kreditkartenzahlungen verarbeitet oder speichert, muss versichern, dass er sich entsprechend dieser Sicherheitsstandards verhält und zertifiziert ist. Dafür finden zudem jährliche Auditierungen der Händler oder ihrer PSP statt.

Risikomanagement: No risk, no fun? Nee, nee das ist im E-Commerce kein Argument. Studien belegen, dass vor allem jene Zahlungsarten bei Kunden beliebt sind, die für den Händler das größte Risiko von Zahlungsausfällen darstellen, z.B. Lastschrift, Rechnungskauf oder auch die Kreditkartenzahlung. Und da kommt das Risikomanagement ins Spiel: Eine Vielzahl an zuverlässigen Checks innerhalb des Zahlungsprozesses kann das Risiko von Zahlungsausfällen und Betrug für den Online-Händler erheblich reduzieren.

SaaS: SaaS steht für Software as a Service und bezeichnet ein Lizenzmodell im Software-Vertrieb, bei dem eine Software nicht lokal installiert, sondern die Anwendung webbasiert zur Verfügung gestellt wird. Der Nutzer zahlt keinen einmaligen Kaufpreis, sondern eine regelmäßige Nutzungsgebühr. SaaS bietet seinen Nutzer klare Vorteile: automatische Installierung von Updates, Sicherheitsprüfungen, stetige Systempflege und -Weiterentwicklung.

SEPA ist nicht der große Bruder des Sepia, aber streckt seine Arme dennoch weit aus. SEPA steht für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum und führte die europaweiten Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Überweisungen, Lastschriften) ein. Neben den 28 EU-Staaten zählen Island, Liechtenstein, Norwegen, Monaco, die Schweiz und San Marino zu den involvierten Ländern. SEPA-Transaktionen sind ausschließlich mit IBAN und in der Währung Euro möglich.

TLS: Die Transport Layer Security (TLS) ist die Weiterentwicklung des Secure Sockets Layer (SSL) und wird vor allem für http-Verbindungen (verschlüsselte Browser-Verbindungen) aber auch für die Server-zu-Server-Kommunikation eingesetzt. Dabei werden mittels Zertifikaten besonders vertrauenswürdige Webseiten mit einer grün-hinterlegten URL-Zeile im Browser des Anwenders angezeigt.

Wallet oder auch E-Wallet: Achtung Verwechslungsgefahr: E-Wallet hat nichts mit Wall-E, dem kleinen Roboter aus dem Disney Film zu tun. Das Wallet ist, wie die englische Bedeutung verrät, ein Geldbeutel, aber eben elektronisch. Genauer gesagt ist ein E-Wallet eine Zahlungsart im Internet. Nutzer registrieren sich für ein solches Wallet und können in allen Shops, die dieses Verfahren unterstützen, fortan problemlos und sicher bezahlen. Ein E-Wallet kann mit einem Guthaben aufgeladen werden und dient zudem dem elektronischen Geldtransfer.

Quelle: PAYONE

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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