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Unfähige Banken: Hunderttausende Steuerbelege für Kunden noch nicht verschickt

Hamburg. Hunderttausende Bankkunden müssen sich nach einem Pressebericht auf monatelange Verzögerungen bei ihrer Steuererklärung einstellen. Wegen Umstellungsproblemen ihrer Abrechnungssysteme könnten mehrere Geldinstitute viele Jahressteuerbescheinigungen nicht verschicken, berichtete die «Financial Times Deutschland» (Dienstagsausgabe) vorab. Besonders Depotinhaber der Deutschen Bank, Commerzbank, Dresdner und Targobank seien betroffen. Bei diesen Finanzhäusern seien die Belege über die Steuern und Kapitalerträge des Jahres 2009 bisher nur teilweise verschickt worden.

Damit können viele Kunden ihre Steuererklärung nicht mehr fristgerecht zum Stichtag 31. Mai abgeben. Der Zeitung zufolge versuchen die Banken seit Monaten, ihre Systeme an die komplexen Regeln der 2009 eingeführten Abgeltungsteuer von 25 Prozent auf Kapitalerträge anzupassen. Sie müssen dabei ein 150 Seiten starkes Anwendungsschreiben befolgen, das das Finanzministerium erst am 22. Dezember 2009 veröffentlicht hatte.

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Die betroffenen Kunden könnten ohne Bankbeleg vorerst auch keine Steuerrückerstattung geltend machen, die sich auf die zu viel bezahlte Abgeltungsteuer beziehe, schrieb die Zeitung. Allein bei der Commerzbank-Tochter Comdirect fehlten Belege für 719 000 Privatkundendepots, bei der Targobank warteten noch rund 300 000 Kunden. Die Rückerstattung sei vor allem für Besitzer von Rohstoffzertifikaten und ausländischen Aktien wichtig. Sie betreffe aber auch Rentner und Bürger, deren Einkommensteuersatz unter 25 Prozent liegt. Ärgerlich sei die Verzögerung auch für Aktionäre, die Altverluste aus den Vorjahren verrechnen wollen.

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