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Süßigkeiten werden teurer – Rohstoffpreise machen Herstellern zu schaffen – Branchenmessen beginnen in Köln

Köln. Verbraucher in Deutschland müssen sich auf steigende Preise für Süßigkeiten einstellen. Hintergrund sind die von Branchenexperten erwarteten weiteren Preissteigerungen bei wichtigen Rohstoffen wie Kakao und Getreide. Im vergangenen Jahr seien die Preise für Süßwaren bereits um ein Prozent gestiegen, sagte Stefan Genth vom Handelsverband Deutschland (HDE) am Dienstag in Köln.

Aufgrund des harten Wettbewerbs in der Lebensmittelbranche habe der Handel die Preiserhöhungen im Einkauf allerdings nur zur Hälfte an die Endverbraucher weitergeben können. Eine Prognose über die Höhe der Preissteigerungen in diesem Jahr machte Genth nicht. Er verwies darauf, dass Süßigkeiten im europäischen Vergleich in Deutschland und Polen immer noch am billigsten seien. Am teuersten ist Naschwerk demnach in Norwegen.

In Deutschland konsumierten Verbraucher den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 30,12 Kilogramm Süßigkeiten pro Kopf. Das ließen sie sich im Schnitt 118,83 Euro kosten, etwa 0,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. «Süßes geht immer», sagte Tobias Bachmüller vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Auch deshalb kamen die deutschen Süßwarenhersteller bislang ohne erhebliche Einbußen durch die Wirtschafts- und Finanzkrise. Die Produktion von Süßwaren ging nach Verbandsangaben 2009 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 2,3 Prozent auf 3,57 Millionen Tonnen zurück. Wertmäßig fiel sie um 0,6 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro.

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Damit sei die Süßwarenindustrie im Vergleich zu anderen Branchen aber noch recht gut davon gekommen, sagte Bachmüller. Er verwies auf die Umsatzrückgänge der gesamten Lebensmittelindustrie, die für das Jahr 2009 auf rund vier Prozent geschätzt werden.

Ihre Hoffnungen setzen Hersteller und Handel auf die Fußball-WM im Sommer, die zu einer verstärkten Nachfrage nach Knabberartikeln führen könnte. Bachmüller betonte allerdings auch, dass die Branche stark vom Wetter abhängig sei. So würden die Speiseeishersteller von einem heißen Sommer profitieren, während ein zu warmer Herbst wie im vergangenen Jahr den Start ins Weihnachtsgeschäft überschatten könnte.

Neue Impulse erhofft sich die Branche von der Internationalen Süßwarenmesse ISM vom 31. Januar bis 3. Februar in Köln. Rund 1500 Unternehmen aus 66 Ländern stellen ihre Neuheiten auf der Fachmesse vor, die vor 40 Jahren zum ersten Mal ausgerichtet wurde. Gleichzeitig findet die Zuliefermesse ProSweets Cologne statt, die in diesem Jahr mit 325 Anbietern aus 30 Staaten einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnet.

Messechef Gerald Böse räumte ein, dass die ISM in diesem Jahr zwei Prozent weniger Aussteller als im Vorjahr anzieht. So fehlt bereits zum zweiten Mal mit dem Bonner Süßwarenhersteller Haribo einer der Marktführer. Dem stehe ein Ausstellerplus bei der ProSweets von sechs Prozent gegenüber. Für die ProSweets erwartet Böse etwa 14 700 Fachbesucher, für die ISM rechnet er mit 33 000 Einkäufern.

(Quellen: alle in Köln)

ddp.djn/map/mbr

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