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Studie der DAK-Gesundheit zeigt: Schlafstörungen nehmen bei Arbeitnehmern zu

Immer mehr Erwerbstätige in Deutschland leiden unter Schlafstörungen. So haben inzwischen vier von fünf Arbeitnehmern Probleme beim Ein- und Durchschlafen, wie eine aktuelle Studie der Hamburger Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt. Die wenigsten lassen sich jedoch vom Arzt behandeln oder melden sich krank, sondern gehen stattdessen übermüdet zur Arbeit. Wer auf Dauer zu wenig schläft, schadet damit jedoch nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch dem Unternehmen.

Ein Blick auf die Studie der DAK-Gesundheit zeigt, dass mehr als ein Drittel aller Deutschen unter Schlafstörungen leidet. Für ihre Erhebung hat die Krankenkasse die Daten von 2,6 Millionen Versicherten analysiert sowie eine repräsentative Umfrage unter rund 5.200 Arbeitnehmern durchgeführt.

Ergebnisse der DAK-Studie

Insgesamt leiden nach eigenen Angaben derzeit 80 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland unter Ein- und Durchschlafproblemen. Hochgerechnet auf die Bevölkerung sind das etwa 34 Millionen Menschen – 66 Prozent mehr als noch vor sieben Jahren. Von einer sogenannten Insomnie, die besonders schwere und chronische Schlafstörungen umfasst, ist inzwischen jeder zehnte Arbeitnehmer im Alter von 35 bis 65 Jahren betroffen. Der DAK-Vorstandschef Andreas Storm warnt: “Die zunehmenden Schlafstörungen in der Bevölkerung sollten uns wachrütteln.” Die Beschwerden müssten ernst genommen werden, weil schlechter Schlaf der Gesundheit schade und ein erhöhtes Risiko für Depressionen zur Folge habe.

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Tipps für betroffene Arbeitnehmer

Allerdings suchen die wenigsten Betroffenen wegen ihrer Beschwerden einen Arzt auf, sondern greifen eher zu Schlafmitteln, heißt es in der Studie weiter. Medikamente lindern jedoch bestenfalls die Symptome und bekämpfen die Ursachen nicht. Eine Vermutung der DAK-Gesundheit ist, dass die ständige Erreichbarkeit und intensive Mediennutzung eine entscheidende Rolle bei den Schlafstörungen spielen. Aber auch beruflicher Stress und Lärmbelästigung – ob auf Arbeit oder im Privatleben – sind häufig die Ursache dafür, dass jemand nachts stundenlang wach liegt. Zudem können die Ernährung und das Schlafklima die Schlafqualität beeinflussen. So kann etwa eine temperaturausgleichende Matratze Abhilfe schaffen, eventuell auch eine Ernährungsumstellung. Zu den Tipps für einen erholsamen Schlaf gehört etwa, die Matratze auszutauschen, abends nur noch leichte Kost zu sich zu nehmen und auf Alkohol sowie Nikotin zu verzichten.

Wirtschaftliche Folgen: Kosten in Milliardenhöhe

Nicht nur Arbeitnehmer leiden unter den Folgen ihrer Schlaflosigkeit, sondern auch Arbeitgeber. Denn wer übermüdet zur Arbeit erscheint, ist nicht so leistungsfähig und motiviert wie ein ausgeruhter Erwerbstätiger. Müde Menschen kosten die deutsche Wirtschaft jedes Jahr knapp 57 Milliarden Euro. Zwar haben Unternehmen keinen Einfluss auf den Schlaf ihrer Angestellten; es sollte jedoch im Interesse der Arbeitgeber liegen, für optimale Arbeitsbedingungen zu sorgen. So kann etwa das Pendeln zum Arbeitsplatz eine Belastung sein und durch das frühere Aufstehen für Müdigkeit sorgen. In diesem Fall wäre Homeoffice eine adäquate Alternative, um den Mitarbeiter zu entlasten. Damit die Konzentration in Großraumbüros nicht leidet, sind als Lärmschutz schallabsorbierende Raumteiler empfehlenswert. Diese Maßnahmen können dafür sorgen, dass Erwerbstätige im Beruf weniger gestresst sind, sie können abends besser abschalten – und kommen in der richtigen Schlafumgebung nachts besser zur Ruhe.


Bildrechte: Flickr Smartphone and bedtime m01229 CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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