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Stahlbranche rechnet 2013 mit Geschäftsbelebung

Düsseldorf (dapd). Die zuletzt von Absatzeinbrüchen gebeutelte deutsche Stahlindustrie rechnet schon im nächsten Jahr wieder mit einer Belebung der Nachfrage. Die Rohstahlproduktion werde 2013 voraussichtlich wieder wachsen, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Jürgen Kerkhoff, am Montag in Düsseldorf. Dazu sollen nicht zuletzt die Exporterfolge der deutsche Investitionsgüterhersteller und Autobauer beitragen. Eine genaue Prognose will der Verband allerdings erst zum Jahreswechsel vorlegen.

Zurzeit leidet die Branche allerdings noch unter dem schwierigen konjunkturellen Umfeld. Im laufenden Jahr erwartet der Branchenverband einen Rückgang der Rohstahlproduktion um vier Prozent auf 42,5 Milliarden Tonnen. Seit dem zweiten Quartal seien die Auftragseingänge rückläufig. Eine Wiederbelebung habe auch nach der Sommerpause nicht stattgefunden, sagte Kerkhoff. Allerdings hätten sich die Bestellungen zuletzt zumindest auf dem Niveau des Vorjahres stabilisiert.

Gefahren für internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche

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Angesichts der nach wie vor schwierigen Lage warnte der Verband vor weiteren Belastungen der Branche durch die Energie- und Klimapolitik. Forderungen von Verbraucherschützern und mittelständischen Unternehmen, die energieintensiven Industrien stärker an den Kosten des Ausbaus der erneuerbaren Energien zu beteiligen, bedrohten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie.

Schon heute belasteten die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, Energiesteuer und Emissionshandel die Branche mit 625 Millionen Euro, sagte Kerkhoff. Bei einer Abschaffung der Belastungsgrenzen würden sich diese Kosten nach seinen Worten mehr als verdreifachen – auf 1,9 Milliarden Euro.

Das Ausland beneide Deutschland um seine intakten industriellen Wertschöpfungsketten. Diesen Wettbewerbsvorteil gelte es zu erhalten. Am Anfang der Kette stehe aber die Stahlindustrie.

Der Branchensprecher appellierte an Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), Pläne der EU-Kommission zur Verknappung von CO2-Emissionsrechten zu stoppen. Vor dem Hintergrund der Energiewende und eines schwierigen konjunkturellen Umfelds sei es „kontraproduktiv, die Industrie zusätzlich durch steigende Zertifikatskosten zu belasten“.

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