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Sonnleitner: Verluste in Millionenhöhe für Agrarforschung

Osnabrück. Bauernpräsident Gerd Sonnleitner verlangt kurz vor Ende der Grünen Woche in Berlin eine Stärkung der Agrarforschung. Der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Freitagausgabe) sagte Sonnleitner: «Problematisch ist die föderale Zersplitterung. In Deutschland kann sich keine große Agrar-Universität mit Forschungskapazitäten etablieren.» An einigen Standorten werden laut Sonnleitner die Lehrstühle im Agrarbereich «als Steinbruch benutzt». «In Brüssel hätte die Forschung Projekte in dreistelliger Millionenhöhe beantragen können, was daran gescheitert ist, dass sich die 16 Bundesländer nicht einigen können.»

Die Klimadebatte in der Landwirtschaft hielt Sonnleitner für völlig überzogen. «Da gibt es sehr populistische Anschuldigungen gegen unsere Landwirtschaft – etwa in der Tierhaltung -, die aber falsch sind und nur davon ablenken wollen, was andere Wirtschaftsbereiche zur CO2-Emission beitragen.» Er wehre sich dagegen, «dass die Landwirtschaft als schuldig hingestellt wird, obwohl sie wesentlich mehr als andere Branchen zur Klimastabilisierung und zur Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes beiträgt.» Klimaschutz ist eines der zentralen Themen auf der am Sonntag zu Ende gehenden Grünen Woche in Berlin.

Sonnleitner warnte davor, im Zuge der EU-Agrarreform Direktzahlungen an die Bauern zu kürzen. Die derzeit im EU-Haushalt für die Landwirtschaft eingeplanten rund 50 Milliarden Euro pro Jahr, davon sieben Milliarden Euro an Deutschland, müssten auch in der EU-Agrarreform ab 2013 Bestand haben. «Nur so können unsere Bauern im Wettbewerb bestehen.» Dabei seien auch die Verbraucher die Nutznießer dieser Agrarpolitik. Denn die Direktzahlungen stellten nicht nur die Pflege der vielfältigen Kulturlandschaften sicher, sondern auch die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln.

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ddp/arh

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