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Simba Dickie Group auf Einkaufstour – Fürther Spielwarenkonzern mit leichtem Umsatzminus

Fürth. Die Fürther Simba Dickie Group rechnet für das laufende Jahr mit einem erheblich schwierigeren Spielwarengeschäft, geht aber dennoch auf Einkaufstour. Am Montag will Simba Toys den vielfach ausgezeichneten Münchner Spiele Verlag Zoch formal übernehmen, sagte Simba-Geschäftsführer und Eigentümer Michael Sieber am Donnerstagabend in Fürth.

Insgesamt sank der Simba-Dickie-Gruppenumsatz im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 500 Millionen Euro. Sieber sprach von einem «Jahr der Konsolidierung» nach dem Kauf des größten französischen Spielzeugherstellers Smoby im Jahr 2008. Außerdem hätten Währungseffekte «durchgeschlagen». Der Exportanteil sei inzwischen auf 70 Prozent gestiegen.

Es sei bewusst auf «ungesunde Handelsumsätze» verzichtet worden, bei dem nichts verdient werde. Zugleich habe man die «Ertragssituation sogar leicht verbessert», sagte Finanzgeschäftsführer Manfred Duschl. Konkretere Angaben wollte er nicht machen. Die Zahl der Mitarbeiter weltweit ging um 50 auf 1650 zurück, die 520 Jobs in Deutschland blieben unverändert.

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Für Dienstag wird der Zuschlag durch ein französisches Handelsgericht für den insolventen Modellautohersteller Majorette erwartet. Das wollte Sieber weder bestätigen noch dementieren: «Wir haben unser Radar immer am Markt, um bei passenden Gelegenheiten zuzugreifen – die finanziellen Möglichkeiten haben wir.» Dass die Gruppe dieses Geschäft im Spielzeugmarkt beherrsche und entwickeln könne, zeigten Marken wie Schuco, Noris Spiel und BIG, die in den letzten Jahren gekauft wurden. So habe beispielsweise der BobbyCar-Hersteller BIG im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von gut 20 Prozent auf rund 24 Millionen Euro geschafft, sagte Sieber.

Alfred Kropfeld, Branchenexperte und Herausgeber der Fachzeitschrift «Spielzeug international», lobte, mit dem Zukauf von Unternehmen habe sich das 1982 gegründete Familienunternehmen vom «Spielzeug-Importeur aus Hongkong zum Markenhändler und Produzenten» etabliert. Zwar hätten auch Branchenriesen wie die großen US-Hersteller Hasbro oder Mattel immer wieder Firmen gekauft, die Marken seien aber fast alle wieder vom Markt verschwunden. Simba Dickie nutze dagegen Synergien in Produktion und Vertrieb und stärke jede einzelne Marke.

Zur Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg (4. bis 9. Februar) werden unter anderem ein ferngesteuerter Schuco-Polizeikäfer, eine Mona Lisa in der Reihe «Malen nach Zahlen», ein voll funktionsfähiges Gabelstaplermodell mit Fernsteuerung oder auch Scheinwerfer als Zubehör für das BobbyCar vorgestellt.

ddp/tji/mbr

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