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Neue Details zu Korruptionsermittlungen bei Ford

München. Zu den Korruptionsermittlungen beim Autohersteller Ford werden neue Einzelheiten bekannt. Nach einem Vorabbericht des Nachrichtenmagazin «Focus» ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken in einem gesonderten Verfahren gegen den inzwischen entlassenen Leiter der Europäischen Fahrzeugfertigung M.. Während einer Razzia bei einem Stahlbauunternehmer im Saarland im Dezember 2009 seien Ermittler des Landeskriminalamtes auf ominöse Abrechnungen des Spitzenmanagers gestoßen, schrieb das Magazin. Dieser habe sein Domizil im noblen Köln-Hahnwald aufwändig renoviert, ohne für die Handwerkerleistungen entsprechend zu zahlen. Sein Anwalt bestreite das.

Das Blatt schrieb, der Saarbrücker Staatsanwaltschaft zufolge (Aktenzeichen 5 Js 473/09) beliefen sich die geschätzten Baukosten für das Anwesen des Managers auf 385 000 Euro. Bezahlt worden seien aber nur 19 600 Euro. Wie hoch die Bausumme tatsächlich war und wer dafür gerade stand, sei nur teilweise bekannt. Einen Teil solle ein saarländischer Stahlbauer auf die Ford-Kostenstelle verbucht haben.

M. war dem Magazin zufolge bis zu seiner Entlassung Chef des Kölner Gruppenstabes Plant Engineering, der den Autokonzern um zwei bis acht Millionen Euro betrogen haben soll. Die Projektleiter des Gruppenstabes sollen mit zahlreichen Handwerksfirmen beim Umbau oder Neubau von Werkshallen überhöht abgerechnet haben und die Gelder über fingierte Belege sowie ein Geheimkonto in bar in die eigene Tasche gesteckt haben. Nach Aussage eines Unternehmers habe Ford die Innenrevision in diesem Bereich in den 90er-Jahren eingestellt, schrieb das Blatt. Der Konzern habe zum Beispiel 1,2 Millionen Euro für eine Leichtbauproduktionshalle am Kölner Standort überweisen, obwohl diese nie gebaut wurde. Die Ermittler gingen daher davon aus, dass der tatsächliche Schaden für Ford weitaus höher liegt als bisher angenommen.

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