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Wärmebildtechnik kann Leben retten – so setzen Notretter die Thermografiemethode ein.

Moderne Wärmebildtechnik in der Notrettung

Im Bereich der Wärmebildtechnologie hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan – zum Glück. Kameras, die Bilder anhand der von Gegenständen oder Personen ausgehenden Infrarot Strahlung erstellen, finden nämlich nicht nur auf der Jagd oder bei der Forschung Anwendung. Während in diesen Bereichen häufig auch ein Nachtsichtgerät ausreicht, das durch die sogenannte Restlichtverstärkung Bilder generiert, ist die Wärmebildtechnik unverzichtbar für die Notrettung.

Immer häufiger kommen Geräte, die über Thermografie Technik verfügen dabei nämlich zum Einsatz. Um zu verstehen, wieso die Thermografie für die Notrettung so wichtig ist, hilft es, zu wissen, wie derartige Kameras funktionieren.

So funktionieren Wärmebildkameras

Jeder Gegenstand gibt Infrarotstrahlung an seine Umgebung ab. Die Stärke der Strahlung richtig sich dabei nach der Temperatur, die der Gegenstand hat. Ein unbelebter Gegenstand, beispielsweise ein Stein, gibt nur sehr wenig Strahlung ab. Eine Pflanze, die Energie durch Fotosynthese gewinnt, wiederum etwas mehr. Säugetiere, deren Körpertemperatur in der Regel immer oberhalb der 35 Grad Celsius liegt, geben umso mehr Infrarot Strahlung ab. Natürlich kann man zu der Technik dahinter mehr wissen – für ein grobes Verständnis reicht es aber aus, zu begreifen, dass thermografische Kameras ein Bild in Abhängigkeit der abgegebenen Strahlung generieren.

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Eine hochwertige Wärmebildkamera zeichnet kurz- und mittelwellige Infrarotstrahlung im µ-Bereich auf und erstellt anhand dieser ein Bild für den Nutzer. Dabei entsprechen in der Regel bestimmte Farben einer bestimmten Strahlenabgabe und somit auch einer spezifischen Körpertemperatur. Während kalte Bereiche mit wenig Thermik zu einem Thermogramm mit überwiegend blauer oder grüner Farbe führen, ergeben Dinge mit viel Strahlung Gelb-, Orange- oder Rottöne.

Gleichzeitig erstellt die Kamera mittels Restlichtverstärkung ein Umgebungsbild, das sogenannte Falschfarbenbild. Diesem Bild ordnet das Gerät dann die thermografisch erfassten Gegenstände zu. Liegen beide Bilder übereinander, kann der Nutzer den genauen Standort eines Körpers bestimmter Strahlung ausmachen.

So kommen Wärmebildkameras in der Notrettung zum Einsatz

Mithilfe Mithilfe der Wärmebildtechnik kann die Luftrettung vermisste Personen orten.
Foto: shutterstock.com

Vor dem Hintergrund der Technik, die in einer Wärmebildkamera steckt und welche Informationen diese dem Nutzer liefert, wird klar, weshalb diese Technik im Bereich der Notrettung so wichtig ist. Sie erleichtert Personensuchen, Rettung oder Bergung Verunglückter und kann Aufschluss darüber geben, ob Flüchtige sowie potenziell verletzte Personen in der Nähe eines Einsatzortes sind.

Infrarottechnik in der Luftrettung

Sehr oft ist es die Luftrettung, die Personensuchen durchführt. Der Vorteil dessen liegt auf der Hand: Ein Hubschrauber kann auch einen großen Suchradius sehr schnell überfliegen, um flüchtige oder verschwundene Menschen zu suchen. Doch natürlich befindet sich ein Helikopter so weit über dem Boden, dass eine klare Sicht – vor allem in Wäldern, auf Feldern oder in Gewässern – nur schwer möglich ist.

Mithilfe der Wärmebildtechnik können die Retter in der Luft die spezifische Energie, die eine Person ausstrahlt, auch aus der Höhe erfassen und so gegebenenfalls den Vermissten orten. Anhand des erstellten Thermogramms, das die Kamera über ein Falschfarbenbild legt, kann das Rettungsteam dann mithilfe der GPS Daten den Aufenthaltsort ermitteln. Ein Rettungsteam auf dem Boden kann dann die erfasste geografische Stelle durchforsten und im besten Fall Leben retten.

Wärmebildtechnik per der Personensuche am Boden

Bei Notfällen in der Nacht stellt sich für das Rettungsteam oft die Frage, ob weitere Personen an dem Vorfall beteiligt waren. Nicht immer sind die Beteiligten vor Ort ansprechbar, um Aufschluss darüber zu geben, ob ein anderes Fahrzeug oder auch ein Beifahrer am Unfallhergang beteiligt war. Dank der modernen Nachtsichttechnik mit Wärmebildfunktion können die Retter in der näheren Umgebung nach verletzten oder flüchtigen Personen suchen. Vor allem in schwer zugänglichen Gebieten, beispielsweise im dichten Wald oder auch in den Bergen, kann das eine große Hilfe sein.

Wärmebildkamera bei der Bergung von Leichen

Nicht immer verläuft die Suche nach Verletzten, Vermissten oder Flüchtigen gut. Doch auch wenn die Retter bereits davon ausgehen, nicht mehr nach einer lebenden, sondern nach einer verstorbenen Person zu suchen, kann die Thermografie helfen. Auch tote Körper strahlen noch Energie in Form von Infrarot aus. Durch die Wärmebildtechnik kann den Notrettern also auch die Suche nach Toten leichter fallen – besonders nach Erdbeben, Murenabgängen oder Lawinen kann das für eine schnelle Bergung der Toten sorgen.

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Ein Kommentar

  1. Wir wollen eine Elektrothermografie machen lassen. So können wir auch prüfen, ob wir die Energie, die wir produzieren, nicht unnötig verpulvern. Dass sogar die Wärmebildtechnik so bedeutend sein kann, wusste ich nicht.

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