Hamburg (dapd). Der US-Softwarekonzern Microsoft sieht sich offenbar erneut mit einer drohenden Strafzahlung in Milliardenhöhe konfrontiert. Wie “Der Spiegel” berichtet, will die EU-Kommission den Konzern noch in diesem Monat anklagen, weil das Unternehmen abermals gegen Auflagen der EU-Wettbewerbshüter verstoßen habe.
Hintergrund ist, dass sich Microsoft 2009 in einem Kartellverfahren verpflichtet hat, beim Verkauf seines Betriebssystems Windows auch Internetbrowser der Konkurrenz anzubieten. Im Sommer dieses Jahres wurde bekannt, dass dies beim Vertrieb einer Version von Windows 7 etwa 28 Millionen Mal unterlassen wurde. Microsoft führte das auf einen technischen Fehler zurück, entschuldigte sich und besserte eilig nach. Dennoch kündigte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia damals “ernste Konsequenzen” an. Die EU hatte dem Konzern wegen ähnlicher Verstöße in der Vergangenheit Bußgelder von mehr als 1,6 Milliarden Euro auferlegt.
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