Verschiedenes

Langes Warten auf Internetseiten

Hamburg (ots) – COMPUTERBILD testet fünf Anonymisierer / Durchweg zuverlässige Tarnung / Nachteil: Teils deutlicher Tempoverlust beim Internet-Surfen

Wer im Internet surft, hinterlässt Spuren: IP-Adresse, Uhrzeit, Standort, Verweildauer auf einer Webseite sowie Angaben über besuchte Internetangebote und vieles mehr. Mit Anonymisierungsprogrammen lässt sich dagegen wirklich unbeobachtet im Internet surfen – das ergab ein Test der Fachzeitschrift COMPUTERBILD von fünf Programmen. Teilweise verlangsamen die digitalen Tarnkappen jedoch das Laden von Internetseiten erheblich (Heft 12/2011, ab Samstag im Handel).

Zum sicheren, anonymen Surfen ist vor allem ein leistungsstarker Anonymisierungsdienst des Softwareanbieters notwendig. Zu einem solchen Dienst bauen die getesteten Programme eine verschlüsselte VPN-Verbindung auf. So können weder der Internet-Provider noch Kriminelle die Daten lesen. Der Anonymisierungsdienst wiederum entschlüsselt und tarnt die Internetanfragen. Jeder Seitenzugriff erfolgt danach mit einer neuen IP-Adresse – der des Anonymisierungsdienstes. Internetseiten-Anbieter können die Abrufe dann nicht mehr zum Nutzer zurückverfolgen.

Vorbildlich: Alle Testkandidaten anonymisieren einwandfrei, allerdings mit Verzögerung. Beim Testsieger CyberGhost Premium von S.A.D. (Testergebnis: 1,65; Preis: 80 Euro/12 Monate) verlangsamte sich der Seitenaufbau um lediglich 0,25 Sekunden. Dass flottes Tempo aber nicht selbstverständlich ist, zeigt Jondo Jap Medium (Testergebnis: 2,79): Der Seitenaufbau verzögerte sich um rund fünf Sekunden, außerdem war die Software mit 90 Euro pro Jahr die teuerste im Test. Für den kostenlosen Preis-Leistungs-Sieger Ultrasurf von Ultrareach (Testergebnis: 2,47) sind mitunter ebenfalls starke Nerven notwendig: Der Seitenaufbau dauerte knapp fünf Sekunden und damit dreimal länger als ohne Anonymisierung. Getestet wurden die Ladezeiten bei allen Programmen mit 2000 Messungen auf festgelegte Internetseiten sowie zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten.

Schade: Keiner der getesteten Anbieter hat eine Handy-App im Programm, mit der anonymes Surfen auch auf dem Smartphone möglich ist. Für Apple iPhone-Besitzer gibt es gar keine App, die ansatzweise mit einem Anonymisierungsprogramm zu vergleichen wäre. Der Anonymisierungsdienst Tor Project hat immerhin eine Vorabversion für Geräte mit Android-Betriebssystem. Allerdings setzt die App viel Fachwissen voraus.

Mehr Software-Tests und Downloads unter www.computerbild.de/software.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/51005/2048470/computer_bild_gruppe_computerbild_de/api

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"

Werbeblocker erkannt!

Werbeblocker erscheinen auf den ersten Blick praktisch, weil sie störende Anzeigen ausblenden. Doch viele Internetseiten finanzieren sich ausschließlich durch Werbung – das ist oft die einzige Möglichkeit, die Kosten für Redaktion, Technik und Personal zu decken. Wenn Nutzer einen Werbeblocker aktivieren, entziehen sie der Seite diese wichtige Einnahmequelle. Die Folge: Verlage und Webseitenbetreiber verlieren  Einnahmen, die oft sogar die Gehälter ganzer Teams oder Redaktionen gefährden. Ohne Werbeeinnahmen fehlen die Mittel, um hochwertige Inhalte kostenlos anzubieten. Das betrifft nicht nur große Medienhäuser, sondern auch kleine Blogs, Nischenportale und lokale Nachrichtenseiten, für die der Ausfall durch Werbeblocker existenzbedrohend sein kann. Wer regelmäßig eine werbefinanzierte Seite nutzt, sollte sich bewusst machen, dass der Betrieb und die Pflege dieser Angebote Geld kosten – genau wie bei einer Zeitung oder Zeitschrift, für die man selbstverständlich bezahlt. Werbeblocker sind daher unfair, weil sie die Gegenfinanzierung der Verlagskosten und Personalgehälter untergraben, während die Inhalte weiterhin kostenlos genutzt werden. Wer den Fortbestand unabhängiger, kostenloser Online-Inhalte sichern möchte, sollte deshalb auf den Einsatz von Werbeblockern verzichten oder zumindest Ausnahmen für seine Lieblingsseiten machen. Wenn Sie unsere Seite weiterhin lesen möchten, dann seien Sie fair! Danke.