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"Fußballklubs haben das Wohl der Aktionäre zu wenig im Auge"

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Frankfurt (ots) – Die meisten Vereine werden noch nicht professionell genug geführt / Fußball-Index stürzt ab / Anleihen von Fußballklubs sind nur für Fans mit einer Affinität zum Verein kaufenswert / Tendenzen der Besserung sind zu erkennen

Die Professionalität von Fußballklubs muss auch mit Blick auf deren Geldgeber steigen. Dies fordert Frank Ebach, Direktor der Niederlassung der BHF-Bank in Köln und bis 1985 Mitglied der A-Jugend-Mannschaft des 1. FC Köln. „Das Problem ist, dass die meisten Vereine immer noch nicht professionell genug geführt werden – und die Klubs haben das Wohl der Aktionäre zu wenig im Auge“, mahnte Ebach im Interview mit dem Anlegermagazin ‚Börse Online‘ (Heft 21/2012, EVT 16. Mai). „Es ist ja nicht nur die BVB-Aktie, die aus Anlegersicht derzeit im Tabellenkeller steht – der Stoxx Europe Football Index, der die Aktien von 21 Vereinen abbildet, stürzte auf Jahressicht um rund 35 Prozent ab.“

Fußball-Investments steht der BHF-Direktor skeptisch gegenüber – auch wegen der aus Anlegersicht mangelnden Transparenz. „Fußballklubs sind für Investoren eine Blackbox“, sagte Ebach. Vor allem beim Verkauf von Spielern könnten Investoren mehr erfahren. „Da wird beispielsweise ein Spieler zum Preis von 10 Millionen Euro verkauft. Wie viel von diesem Betrag landet in den Kassen des Vereins? Da gibt es Vermittler und die Vermittler des Vermittlers, die Geld bekommen“, erklärte der Finanz- und Fußball-Fachmann. „Dazu kommen Nebenabreden: Geldgeber hatten sich am Kauf beteiligt und bekommen nun ihren Anteil. Solche Fakten finden Sie nicht im Geschäftsbericht.“

Anleihen von Fußballklubs sind für die wenigsten Anleger geeignet, findet Ebach. Da die Bonds nicht an der Börse gehandelt würden, seien sie vor allem für Fans mit einer Affinität zum Verein interessant, „die Spaß daran haben, sich eine Schmuckurkunde an die Wand zu hängen. Und die es im Zweifel auch klaglos hinnehmen, wenn der Verein die Anleihe irgendwann nicht bedienen kann.“

Immerhin sieht Ebach – auch dank der neuen Schalke-Anleihe, die im Mittelstandssegment emittiert werden soll – Licht am Ende des Tunnels: „Ich habe die Hoffnung, dass die Professionalität in den nächsten Jahren zunimmt“, gab sich der Ex-Fußballer gegenüber ‚Börse Online‘ optimistisch. „Erste Tendenzen sind zu erkennen, wenn Berater und Manager engagiert werden, die von wirtschaftlichen Dingen Ahnung haben und nicht nur vor einigen Jahren gute Fußballer waren.“

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/67525/2253353/-boerse-online-interview-mit-bhf-bank-direktor-frank-ebach-fussballklubs-haben-das-wohl-der/api

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Ein Kommentar

  1. Vermutlich geht es den meisten Borussen so wie mir; ich habe kein Herz für Aktionäre, so wie ich für niemanden ein Herz habe, der ohne einen Finger zu krümmen Geld aus anderer Leute Arbeit einheimsen will !
    Der Börsengang meines Vereins und das damit einhergehende Namenssuffix KGaA sind mir mehr ein Appendix – braucht kein Mensch und macht im Zweifelsfall eher Probleme !
    Ja, ich bin einer derer, die sich dieses Papier als Schmuck an die Wand pinnen würden, hätte ich damals in D’dorf auch mit abgestimmt, hätte ich das eingesetzte Geld eher als Rettungs-Schenkung für meine ewige Liebe verstanden, denn daß auf Jahre keine nennenswerte Rendite zu erwarten wäre, hätte sogar mir als finanzmarkt-fernem Menschen eingeleuchtet ! Weshalb Euch Voll-Profis das so überrascht, ist mir hingegen schleierhaft…!

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