Düsseldorf. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) plant eine Fachkräfte-Initiative, um qualifizierten ausländischen Arbeitnehmern den Zuzug nach Deutschland zu erleichtern. «Das Thema, wie Deutschland für ausländische Facharbeiter endlich attraktiv wird, steht ganz oben auf meiner Agenda», sagte Brüderle dem Düsseldorfer «Handelsblatt» (Freitagausgabe) laut Vorabbericht. «Mir geht es darum, ein Gesamtkonzept zu entwickeln, mit dem qualifizierte ausländische Arbeitnehmer nach Deutschland kommen.» Dazu wolle er die Wirtschaftsverbände und auch Wissenschaftler einladen.
Brüderle sagte voraus: «Der Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren zum Schlüsselproblem für den deutschen Arbeitsmarkt und nicht die Arbeitslosigkeit.» Bei drei Millionen Arbeitslosen sei das Problem noch nicht so sichtbar. «Aber je länger der Aufschwung anhält, desto größer wird das Problem», sagte der Wirtschaftsminister.
Ein Ansatzpunkt ist nach Ansicht Brüderles die Reduzierung der Einkommensschwellen für ausländische Fachkräfte. Auch ein Begrüßungsgeld der Wirtschaft für Gastarbeiter halte er für möglich. «Es ist denkbar, dass einige Unternehmen, die es sich leisten können und dringenden Bedarf haben, ausländischen Facharbeitern eine Lockprämie zahlen», sagte Brüderle. Ausgeschlossen sei dagegen, «dass der Bund mit Steuergeldern Fachkräfte aus dem Ausland den Weg nach Deutschland versüßt».
Obwohl viele Fachkräfte aus Entwicklungs- und Schwellenländern durch Freiwilligenarbeit nach Europa kommen, wird Deutschland oft gemieden. Das ist ein Ergebnis der Anhörung entwicklungspolitischer Organisationen vor dem Unterausschuss für Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Bundestages am 4. Juni 2014, teilt VoluNation, das Expertenportal für weltweite Freiwilligenarbeit mit.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres haben weniger ausländische Gäste in Deutschland übernachtet. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, sank die Zahl in Beherbergungsstätten mit mindestens neun Betten und auf Campingplätzen um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und betrug damit noch 30,5 Millionen.
Berlin (dapd). Deutschland ist im Wettbewerb um ausländische Fachkräfte für die Altenpflege schlecht aufgestellt. Die Berufsanerkennung sei so schwierig und die erwarteten Deutschkenntnisse seien so anspruchsvoll, dass es kaum möglich sei, Pflegekräfte etwa in Serbien anzuwerben, sagte der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, am Montag…