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Auticon GmbH erhält den Sonderpreis des Deutschenen Gründerpreises

Berlin – Der Gründer der auticon GmbH, Dirk Müller-Remus, wurde gestern in Berlin mit dem Sonderpreis des Deutschen Gründerpreises 2015 ausgezeichnet. Sein Unternehmen verbindet beispielhaft soziale Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg.

Die auticon GmbH beschäftigt überwiegend Autisten, die als hochspezialisierte Berater IT-Systeme analysieren und verbessern. Diese Leistung nehmen u. a. Branchenriesen wie Vodafone und Siemens in Anspruch. Die Partner des Deutschen Gründerpreises stern, Sparkassen, ZDF und Porsche waren beeindruckt von der Idee, Autisten mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten gezielt und sinnvoll in einem Beratungsunternehmen einzusetzen. „Hier wird sozial verantwortliches Unternehmertum wirklich gelebt. Auticon verbessert das Leben seiner Mitarbeiter und integriert bislang benachteiligte Menschen in die Gesellschaft.“ Für diesen innovativen Ansatz erhält auticon den Sonderpreis des Deutschen Gründerpreises 2015. „Das ist der Höhepunkt meines beruflichen Lebens“, sagt Dirk Müller-Remus. „Die damit verbundene Medienresonanz hebt das Thema Autismus stärker in das öffentliche Bewusstsein. Ich will, dass Autisten als ernst zu nehmende Persönlichkeiten und wertvolle Menschen anerkannt werden.“

Copyright: Bärbel Schmidt
Copyright: Bärbel Schmidt

Der Anstoß zur Gründung kam für Dirk Müller-Remus aus der eigenen Familie. Sein Sohn ist selbst Autist. Müller-Remus erkannte, dass viele Autisten hochbegabt und oft sehr gut ausgebildet sind, dann aber auf dem Arbeitsmarkt chancenlos bleiben. Im November 2011 kündigte er seinen Vorstandsposten in einem Medizintechnikunternehmen und startete mit auticon ein Unternehmen, in dem Autisten ihre besonderen Stärken — etwa ein extrem detailliertes Fachwissen, ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein, überdurchschnittliche Fähigkeit zur Mustererkennung — entfalten können. Jeder Berater hat einen Jobcoach, der im Hintergrund praktische Probleme löst und ungewöhnliche Verhaltensweisen erklärt. Denn Autisten brauchen ihre gewohnten Routinen, bekannte Gesichter, sind häufig geräuschempfindlich. Darauf muss sich der Kunde einstellen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten wurden erst die Medien und dann potenzielle Kunden auf die ungewöhnliche Unternehmensberatung aufmerksam. Heute setzen bereits mehr als 50 Unternehmen auf die besonderen Leistungen der rund 50 auticon-Berater an sechs Standorten in Deutschland.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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