Technologie

Perspektiven der Online-Spielebranche – Karriere und Innovation

Die Online-Spielebranche boomt. Über 12 Millionen Menschen spielen in Deutschland regelmäßig, zudem beschäftigt die Branche rund 13.000 Menschen. Das macht sie zu einem wichtigen Teil des Arbeitsmarktes für Kreative. Inzwischen haben sich viele Spieleentwickler und -verleger einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Deutschland ist in dieser Branche einer der weltweit wichtigsten Standorte. Ein Großteil der Unternehmen findet sich in NRW, Berlin und Hamburg, aber auch im Rhein-Main-Gebiet und Bayern sind Entwickler beheimatet.

Dabei war diese Entwicklung noch vor wenigen Jahren nicht abzusehen: Der Markt hatte einen Saturationspunkt erreicht. Viele der kleineren Anbieter konnten sich nicht über Wasser halten, manche der größeren mussten ehrgeizige Niederlassungsprojekte in Übersee schließen. Die Nachfrage nach Mobile-Gaming-Angeboten wuchs, doch noch hatte niemand ein Modell, wie damit eine wirtschaftlich nachhaltige Profitabilität geschaffen werden könnte. Dies stellte sich jedoch als eine selbstbereinigende Phase des Marktes dar, wie es sie in jedem Geschäftsfeld gibt.

Während anfangs noch Geld für Spieltitel verlangt wurde, bewirkte die immer massivere Konkurrenz schnell, dass ein Überangebot herrschte und die Qualität immer weiter verwässerte. Als Folge dessen sanken die Preise, sodass heute ein Titel, der Kosten von 99 Cent übersteigt, schon als teuer erachtet wird. Inzwischen wird vor allem durch sogenannte Mikrotransaktionen bei Online-Spielen und Apps Geld verdient – allein 2014 steigerte sich der Umsatz um 128 %. Das ergab eine Studie des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU).

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Die zunehmende Ausrichtung auf den Client- und Mobile-basierten Markt führte außerdem zu einer stärkeren Präsenz verschiedener auf Online-Spiele spezialisierter Webseiten wie browsergames.de. Dort können Spiele ohne Download direkt im Browser gespielt werden. Solche Seiten haben auch das Beschäftigtenspektrum der Branche signifikant erweitert, da nun auch vermehrt Web-Developer und Serverspezialisten gefragt sind.

Die steigende Popularität von Smartphones hatte zur Folge, dass Spiele speziell für diese Plattformen entwickelt oder bereits bestehende konvertiert und angepasst wurden. Dies machte enorme Fortschritte im Webdesign, was Usability und Responsiveness angeht, erst möglich. Die Konsequenz ist, dass Spieleentwickler und -Programmierer inzwischen schon in anderen Branchen gefragt sind, etwa im Consulting und der Werbung, um etwa Innovation und Markenerlebnisse voranzutreiben.

Bildrechte: Flickr Unity 3D Game Development at Berlin Mini Jam Iwan Gabovitch CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Veröffentlicht von:

Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche ist Gründer der Mittelstand-Nachrichten und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer. Sie erreichen mich direkt über die ARKM Mastodon Instanz mit meinem Benutzernamen sor@social.arkm.de - oder über die im MiNa - Impressum hinterlegte Mailadresse.

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