Technologie

Apps für Kleinunternehmer – wichtige Tipps

Das Internet hat in den letzten Jahrzehnten das Leben der Menschen entscheidend verändert. Fast jeder nutzt die virtuelle Welt, um Informationen über verschiedene Themen abzufragen, in sozialen Netzwerken Kontakte zu pflegen oder einzukaufen. Sieht man sich die Statistiken an, kann man eine rasante Entwicklung beobachten:

  • Im Jahr 2000 nutzten gerade einmal 9,7 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren das Internet, um Einkäufe zu tätigen
  • 2005 waren es bereits fast die Hälfte (49,6 Prozent)
  • 2010 kaufe 63,8 Prozent der Bevölkerung ein
  • 2016 waren es bereits mehr als drei Viertel aller in Deutschland lebenden Menschen (67,6 Prozent)

Diese Zahlen werden von Unternehmern genau beobachtet. Kaum eine Firma kommt heutzutage noch ohne Internet Auftritt aus. Täglich eröffnen neue online Shops, da diese Unternehmensstruktur Firmeninhabern und Kunden Vorteile bieten.

Die Weiterentwicklung – App Business

Im Jahr 2016 gaben 49 Millionen Deutsche an, ein Smartphone aktiv zu nutzen. Ein Teil der Internetuser steigen nicht mehr mit einem PC oder Laptop ins Netz ein, sie erledigen ihre Geschäfte nahezu ausschließlich mit dem Smartphone. Diese Weiterentwicklung des „Mobiltelefons“ ist nämlich ein Multifunktionsgerät. Man kann nicht nur telefonieren und SMS verschicken, sondern mit dem Smartphone auch fotografieren, Musik hören und eben ins Internet einsteigen. So mancher Unternehmer möchte eine eigene App realisieren, um auch dieses Kundensegment bedienen zu können. Allerdings reicht es nicht, die vorhandene Homepage als „Kleinformat“ anzubieten. Eine App für das Smartphone muss speziell konzipiert und auf das kleine Display zugeschnitten werden.

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Quelle: Ricinator/pixabay.com

Erster Schritt: die Marktanalyse

Bevor man einem kompetenten App Programmierer den Auftrag zur Erstellung einer App gibt, sollte man den bestehenden Markt genau analysieren. Am besten durchsucht man die App Stores nach bestehenden Anwendungen, die ähnliche Produkte oder Dienstleistungen anbieten wie das eigene Unternehmen. Die wichtigste Frage dabei ist, warum ein Smartphone User genau die eigene App herunterladen sollte und nicht das Produkt eines Konkurrenten? Dabei sollte man der Realität ins Auge blicken und die Apps der Konkurrenten möglichst neutral betrachten. Wo liegen die Schwächen und Stärken und was könnte man selbst besser machen? Gibt es von Seiten der Verbraucher überhaupt noch Bedarf für eine neue App? Erfolgreiche neue Apps bieten etwas Neues, Funktionen die es bisher noch nicht gab. Sind ähnliche Apps bereits im Netz zu finden, werden diese jedoch von den Usern schlecht bewertet, kann sich für eine neue, gut strukturierte App mit Mehrwert ebenfalls eine Marktnische auftun.

Was zeichnet erfolgreiche Apps aus?

Möchte man sich neu am Markt etablieren, zahlt es sich auch aus, bei erfolgreichen Apps hinter die Kulissen zu blicken – selbst wenn die Betreiber ein völlig anderes Produkt oder eine andere Dienstleistung anbieten als man selbst. Als Unternehmer ist man manchmal „betriebsblind“ – man ist vom Nutzen des eigenen Produkts oder der Idee einer Anwendung begeistert. Bevor jedoch Geld und viel Zeit in die Entwicklung der App investiert wird, sollte man prüfen, wie die Idee bei potentiellen Kunden ankommt. Dazu kann man Bekannte oder die Familie bitten, die geplante App möglichst neutral zu bewerten. Besonderes Augenmerk sollte man auf die Formulierung der „Unique Selling Proposition – USP“ legen. Mit diesem Begriff wird jenes Merkmal bezeichnet, dass ein Produkt (oder in diesem Fall eine App) einzigartig macht und von Wettbewerbern unterscheidet. Am besten versucht man, den Nutzen der App in wenigen Worten kurz zu erklären – immerhin legen User besonderen Wert auf einfache Bedienung bei jeder App.

Zeit für die Entwicklung nehmen

Eine App kann schnell entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Es gibt jederzeit die Möglichkeit für Updates, daher machen manche Einsteiger den Fehler, die App möglichst bald potentiellen Kunden zur Verfügung zu stellen. Meistens stellt sich ein solches vorschnelles Vorgehen als Fehler heraus. Stürzt die Anwendung nach dem Herunterladen mehrmals ab, wird man keine Stammkunden gewinnen. Ganz im Gegenteil, schlecht entwickelte Apps bekommen schlechte Bewertungen, was wiederum potentielle Neukunden abschreckt. Es lohnt sich durchaus, die App vor der Freischaltung auf möglichst vielen Ausgabegeräten zu testen. Außerdem gilt zu prüfen, ob die App von verschiedenen Betriebssystemen richtig angezeigt wird. Für die Prüfungsphase stehen spezielle App Testing Services zur Verfügung. Dabei werden die Anwendungen nicht nur von Bekannten, Freunden und dem Team des App-Entwicklers getestet, sondern auch von externen Usern auf Herz und Nieren geprüft.

Ranking im App Store

Ein App für das Smartphone kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie von möglichst vielen potentiellen Kunden gefunden wird. Je öfter eine App heruntergeladen wird, umso höher wird sie in diversen Stores gereiht. Um dieses Ziel zu erreichen, sind unterschiedliche Maßnahmen notwendig:

  • den Bekanntheitsgrad steigern
  • bestehende Kunden auf die neue App aufmerksam machen (z.B. per Newsletter)
  • vor dem Release ausreichend Marktanalyse betreiben
  • Qualitätsmanagement: die App erst im voll entwickelten Status verfügbar machen
  • Exzellenten Service bieten – nur zufriedene Kunden geben eine positive Bewertung ab
  • Diverse Marketingkanäle nutzen: soziale Netzwerke, Mailings, Blogs, etc.

Hinter guten Apps steht als deutlich mehr Aufwand, als es auf den ersten Blick scheint. Nur mit einem ausgeklügelten Projektmanagement und Marketing stellt sich langfristig Erfolg ein.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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