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Deutlich mehr Arbeitslose im Januar – Anstieg aber für die Jahreszeit normal – Bundesagentur spricht von robustem Arbeitsmarkt

Nürnberg/Wiesbaden. Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich auch zum Jahresauftakt weiter robust. Zwar stieg die Zahl der offiziell registrierten Arbeitslosen im Januar gegenüber Dezember um 342 000 auf 3,617 Millionen Menschen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Aber «dieser starke Anstieg ist leider üblich im Januar», sagte der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-Jürgen Weise. Gegenüber Januar 2009 waren 129 000 Menschen mehr ohne Arbeit. Die Quote erhöhte sich gegenüber Dezember um 0,8 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent.

«Auch zum Jahresbeginn zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt weiter robust», sagte Weise. «Die Arbeitslosigkeit ist lediglich im jahreszeitlich üblichen Umfang gestiegen», fügte er hinzu. Neben der höheren Arbeitslosigkeit in Saisonberufen spiele auch das allgemeine Nachlassen wirtschaftlicher Aktivität im Winter eine Rolle. Insbesondere zum Jahresende würden mehr Arbeitskräfte freigesetzt und weniger eingestellt. Insgesamt habe sich die Wirtschaftskrise bislang aber weniger stark als befürchtet auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt.

Bei der Zahl der gemeldeten Stellen gebe es «einen leichten Aufwärtstrend», sagte Weise weiter. Dämpfend wirkt hier nach Angaben von BA-Vorstand Heinrich Alt die in den vergangenen Jahren gesunkene Zahl der Arbeitnehmer in Außenberufen. Weise reduzierte die Erwartung der Arbeitslosenzahl im Jahresschnitt von bisher 4,1 Millionen auf 3,7 bis 3,8 Millionen. In einzelnen Monaten könne jedoch durchaus die Vier-Millionen-Marke überschritten werden. Die Zahl der Kurzarbeiter, die derzeit bei rund einer Million liegt, werde im Jahresverlauf zurückgehen.

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Dies sei jedoch kein Grund, zu glauben, die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt seien schon ausgestanden, warnte Weise. «Entwarnung gibt es auf keinen Fall, weil die Verwerfungen regional noch sehr unterschiedlich sind», erläuterte er. Von Entlassungen betroffen seien vor allem Bayern und Baden-Württemberg. So kündigte Siemens am Donnerstag den Abbau von 2000 Stellen an, davon den überwiegenden Teil in Bayern.

Während in den alten Bundesländern die Arbeitslosenquote um 0,7 Prozentpunkte auf jetzt 7,4 Prozent anzog, legte der Wert in den neuen Bundesländern um 1,4 Prozentpunkte auf jetzt 13,5 Prozent zu. Das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote bleibt weiter Bayern mit 5,5 Prozent, knapp vor Baden-Württemberg mit 5,6 Prozent. Berlin gab die rote Laterne in der Rangliste der höchsten Quoten ab an Mecklenburg-Vorpommern mit 15 Prozent und ist jetzt Vorletzter mit 14,5 Prozent.

Unterdessen schwächte sich der Rückgang der Erwerbstätigenzahl in Deutschland im Dezember auf Jahressicht ab. Von einer Trendumkehr am Arbeitsmarkt könne aber noch nicht gesprochen werden, teilte das Statistische Bundesamt mit. Nach vorläufigen Berechnungen waren im Dezember 40,3 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig, 211 000 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Minus von 0,5 Prozent. Im November und im Oktober war ein Rückgang von je 0,7 Prozent auf Jahressicht ausgewiesen worden. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember um 172 000 Personen oder 0,4 Prozent. Saisonbereinigt ergibt sich gegenüber dem Vormonat hingegen eine Zunahme um 35 000 Personen.

ddp.djn/rab/mbr

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