Wie werden Leuchtstofflampen richtig entsorgt
Die Technologie der Leuchtstoffröhren wurde bereits im 19. Jahrhundert entwickelt. Früher waren die Leuchten weit verbreitet. Heute werden sie zwar noch häufig in Betrieben und öffentlichen Einrichtungen zur gleichmäßigen Ausleuchtung großer Flächen benutzt, in privaten Haushalten werden sie jedoch nach und nach durch LED Lampen ersetzt.
Welche Probleme bringen Leuchtstoffröhren?
Es handelt sich um Metalldampflampen. Sie erzeugen Licht, indem ein dünnwandiger Glaszylinder mit einer Mischung aus Quecksilberdampf und Edelgas (Krypton, Argon) gefüllt und einer starken Spannung ausgesetzt wird. Das Gasgemisch sendet daraufhin UV-Licht aus. Die Innenseite des Glaszylinders ist mit Leuchtstoff beschichtet, der die UV-Strahlung in sichtbares Licht umwandelt.
In Bezug auf den Umwelt- und Gesundheitsschutz sind Leuchtstofflampen sehr gefährlich, weil sie giftige und umweltschädigende Stoffe enthalten. Wird der Glaszylinder zerstört, wird sofort Quecksilber freigesetzt. Dazu kommen noch andere Schadstoffe, deren Quelle der Leuchtstoff ist. Darüber hinaus enthalten Leuchtstofflampen wertvolle Rohstoffe wie seltene Erden, Zinn und Kupfer. Während die Kolben von LED Lampen relativ robust sind und schon mal einen leichten Schlag oder Stop wegstecken können, sind Leuchtstoffröhren sehr empfindlich und zersplittern schnell.
Was tun wenn eine Leuchtstoffröhre zerbricht?
Es besteht kein Grund zur Panik, da der Quecksilbergehalt einer Lampe relativ gering ist. Das Umweltbundesamt rät zu folgender Verhaltensweise: Als ersten Schritt die Fenster weit öffnen und den Raum für mindestens 15 Minuten lüften. Alle Personen und Haustiere sollten das Zimmer verlassen und die Klimaanlage abgeschaltet werden. Die zerbrochene Lampe nicht mit der Hand, sondern mit Einweghandschuhen anfassen. Die Stücke werden am besten in einem luftdicht verschließbaren Gefäß (Eimer mit Deckel) gesammelt. Zum Aufkehren kleinerer Teile besser Pappe benutzen. Handfeger und Schaufel oder Staubsauger würden kontaminiert werden. Dazu kommt noch, dass ein Staubsauger den giftigen Feinstaub im ganzen Raum verteilen würde. Feiner Staub kann stattdessen mit Klebeband aufgesammelt werden, ohne dass die Gesundheit gefährdet wird. Bis zur Entsorgung müssen sämtliche Teile der Leuchtstoffröhre, Staub und Reinigungsmaterial luftdicht gelagert werden.
Wie werden Leuchtstoffröhren entsorgt?
Seit 2006 dürfen Leuchtstoffröhren und andere Leuchtmittel nicht mehr im Hausmüll entsorgt werden. Wie die Entsorgung vorzunehmen ist, regelt in Deutschland das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG), das im August 2005 in Kraft trat. Das ElektroG setzt die entsprechende EU Richtlinie WEEE in nationales Recht um. Laut ElektroG haben private Verbraucher bei der Entsorgung von Leuchtstoffröhren 2 Möglichkeiten:
Alle Händler, die Leuchtmittel anbieten, sind dazu verpflichtet, unbrauchbare oder kaputte Lampen zurückzunehmen. In der Praxis sieht das so aus, dass die kaputten Röhren einfach in das Geschäft zurück gebracht werden können. Für den Transport sollten die Teile in einen luftdicht verschließbaren Plastikbehälter oder Plastiktüte verpackt werden.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, die kaputten Röhren zum Wertstoffhof zu bringen. Dort werden sie fachgerecht entsorgt. In vielen Gemeinden kommt auch in regelmäßigen Abständen das Wertstoffmobil vorbei. Die Touren und Haltestellen werden für gewöhnlich in der Tagespresse bekannt gegeben. Dort können die kaputten Röhren abgegeben werden.
Kommerzielle Nutzer, die große Mengen an Leuchtstoffröhren entsorgen wollen, müssen sich an die Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH wenden. Die Firma ist in Deutschland für die Rücknahme von Leuchtstoffröhren zuständig. Dort bucht der Kunde telefonisch einen Termin. Das Recycling-Unternehmen kommt zum Geschäft des Kunden und holt dort die Leuchtstoffröhren ab. Die Entsorgung ist kostenlos.
Wer gegen die gesetzlichen Bestimmungen verstößt und Leuchtstoffröhren illegal im Hausmüll entsorgt oder einfach irgendwo abstellt, kann mit hohen Geldstrafen rechnen.