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Warten auf den Facebook-Börsengang

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Schritt würde Milliarden bringen – Kritik an Geschäftsmodell hält an

Berlin/Palo Alto (dapd). Spannung in der Internet-Branche: Am Mittwochabend stand die letzte Etappe für den Börsengang von Facebook kurz bevor, wie diverse US-Medien übereinstimmend berichteten. Sollte das Unternehmen bei der Börsenaufsicht SEC tatsächlich seine Papiere einreichen, dann stünde die IT-Branche vor dem größten Börsengang aller Zeiten. Unterdessen kam aus Deutschland, wo allein 20 Millionen Nutzer leben, neue Kritik am Geschäftsmodell der Firma.

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, warnte am Dienstagabend auf Phoenix: „Man soll von der Wiege bis zur Bahre und darüber hinaus im Netz präsent sein.“ So könne die „kulturelle Errungenschaft des Vergebens und Vergessens“ verschwinden.

Der Analyst der Beratungsfirma Gartner, Michael Gartenberg, wartete jedoch wie elektrisiert auf den Börsengang. „Bei sozialen Netzwerken ist Facebook der Platzhirsch schlechthin. Es ist die Firma, an der sich alle messen“, sagte Gartenberg der dapd. Auch wenn das Unternehmen mit Sitz in Palo Alto/Kalifornien inzwischen auf die Marke von einer Milliarde Nutzer zusteuere, sehe er für den Konzern noch immer „riesige Wachstumsmöglichkeiten“ voraus.

Facebook verbindet heute gut 800 Millionen Nutzer, von denen nur ein Viertel überhaupt im Heimatmarkt sitzen. Großes Potenzial bieten laut Gartenberg Lateinamerika und Asien. Der Konzern arbeite zudem daran, sich neben der Werbung neue Erlösquellen zu erschließen – etwa im Mobilgeschäft und mit Online-Spielen, Musik und Filmen.

Je nach Lesart erwarteten Beobachter, dass Facebook mit einem Gang an die Börse fünf bis zehn Milliarden US-Dollar einsammeln könnte. Zum Vergleich: Als Google 2004 den Weg an die Börse schritt, nahm der Konzern dabei 1,7 Milliarden US-Dollar ein.

Gründer Mark Zuckerberg könnte mit dem Börsengang einer der reichsten Menschen der Welt werden. Aber auch viele Mitarbeiter dürften von Aktien-Optionen profitieren und reich werden. Erste Kritiker fürchten, damit könnte sich Facebook von einem sehr agilen Start-up zu einem schwerfälligen Konzern wandeln. Gartenberg glaubt jedoch nicht daran: „Die Wendigkeit, die sie jetzt unter Beweis stellen, werden sie auch weiterhin an den Tag legen.“

Offen blieb hingegen zunächst, ob Kleinanleger bei einem Börsengang von Facebook eine Chance hätten, Aktien zu bekommen. „Da spielt auch eine Rolle, welche Zahl von Aktien am Ende an den Markt geht“, sagte der Teamleiter Vermögensverwaltung der Quirin Bank, Maik Haufe, am Mittwoch der dapd.

Nicht zuletzt könne Facebook auch ein Ziel von Spekulanten sein. Das Unternehmen sei überdies wegen seiner gigantischen Nutzerzahl mit keinem anderen vergleichbar. Haufe sprach von einem „Hype“, wollte aber keine Parallele zur geplatzten Blase am Neuen Markt ziehen.

Von einem Börsengang könnten auch Nutzer und Datenschützer profitieren. Das Unternehmen ist Haufe zufolge „in der Vergangenheit natürlich bei weitem nicht so transparent gewesen, wie es in der Zukunft sein wird“, sagte der Banker. Mit einer Notierung in den USA kämen auf Facebook viele Veröffentlichungs-Pflichten zu.

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