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Unister darf keine TUI-Reisen mehr verkaufen

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Hannover/Leipzig (dapd). Weiterer Rückschlag für die in der Kritik stehende Leipziger Internetfirma Unister: Der Reiseveranstalter TUI hat seine Verträge mit dem Unternehmen fristlos gekündigt. „Wir haben einen guten Ruf zu verteidigen“, sagte TUI-Sprecher Mario Köpers am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd. In der Vergangenheit habe es von Unister immer wieder Verstöße gegen die Geschäftsbedingungen von TUI gegeben. „Mit den jetzigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ist das Maß voll“, sagte Köpers. Die Kündigung sei am Montag ausgesprochen worden.

Unister verkauft über seine Portale wie ab-in-den-urlaub.de Reisen und gehört zu den größten Reisevermittlern in Deutschland. In der vergangenen Woche hatte die Polizei deutschlandweit an zahlreichen Standorten des Unternehmens eine Razzia durchgeführt, drei Manager verhaftet und zahlreiche Akten und Computer sichergestellt. Unister steht im Verdacht, unerlaubt über die Reiseportale Versicherungen verkauft und Steuern hinterzogen zu haben. Ein Manager wurde inzwischen unter Auflagen wieder aus der U-Haft entlassen.

Zur Höhe des Umsatzes von TUI über Unister-Portale wollte sich Köpers nicht äußern. „Wir verzichten auf den Umsatz zugunsten unseres guten Rufes“, sagte der Sprecher.

Angeblich Auffälligkeiten bei Probebuchungen

Seinen Angaben zufolge war es bereits in der Vergangenheit zu Auffälligkeiten bei Probebuchungen durch TUI auf den Unister-Seiten gekommen. Entgegen den Geschäftsbedingungen habe Unister von den Kunden bei einer Buchung den gesamten Preis kassiert und nicht erst 25 Prozent wie üblich, sagte Köpers. Er fügte hinzu: „Die bisher über Unister-Seiten gebuchten, aber noch nicht angetretenen TUI-Reisen behalten jedoch weiter ihre Gültigkeit.“

Unister bedauerte den Schritt von TUI. Die Kündigung komme jedoch nicht überraschend, sagte Unister-Sprecher Konstantin Korosides der Nachrichtenagentur dapd. Die Branche spekuliere seit längerem darüber, ob TUI aus strategischen Gründen die Zusammenarbeit mit Online-Fremdportalen beenden möchte. „Auch in anderen europäischen Ländern sehen wir diese Entwicklung.“

Der TUI-Anteil am Reiseumsatz der Unister-Gruppe liegt laut Korosides im einstelligen Prozentbereich. Unister arbeite mit mehr als 100 Reiseveranstaltern zusammen. „Deshalb werden wir hier entsprechende Alternativangebote problemlos dem Endkunden zur Verfügung stellen können“, sagte der Sprecher.

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