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Umweltverbände kritisieren Regierungspläne für Elektroautos

Berlin. Wenige Tage vor dem geplanten Spitzentreffen der Bundesregierung zum Thema Elektroautos am Montag (3. Mai) in Berlin haben verschiedene Umweltverbände die Pläne scharf kritisiert. Sie werfen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, einseitig den Interessen der Industrie zu folgen und Klimaschutzziele zu vernachlässigen, wie es am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung von Greenpeace, Naturschutzbund Deutschland (NABU), Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Verkehrsclub Deutschland (VCD) hieß.

Die Verbände fordern von der Regierung eine realistische Betrachtung von Elektrofahrzeugen. Elektroautos brächten weder den Klimaschutz in den nächsten zehn Jahren voran, noch lösten sie die Verkehrsprobleme. Vielmehr müsse es eine technikneutrale Förderung effizienter Autos geben. Die geplanten Milliardensubventionen sollten stattdessen zielgerichtet in klima- und umweltverträgliche Lösungen gesteckt werden.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch warf der Regierung die Verschwendung von Steuergeldern vor. NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger warnte, dass sich Elektroautos «sehr schnell als Wolf im Schafspelz» herausstellen würden. Wolfgang Lohbeck von Greenpeace erläuterte, dass Elektroautos keinesfalls Null-Emissionsfahrzeuge seien, sondern beim derzeitigen Strommix in Deutschland längerfristig umweltschädlicher als herkömmliche Autos seien.

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Die Bundesregierung plant am Montag in Berlin ein Spitzentreffen zum Thema Elektromobilität mit rund 400 Gästen aus Industrie, Politik und Wissenschaft, darunter auch zahlreiche Vorstandschefs deutscher Autokonzerne. Dabei soll eine «Nationale Plattform Elektromobilität» ins Leben gerufen werden, die die Entwicklung gezielt vorantreibt. Bis 2020 will die Bundesregierung eine Million Elektroautos auf die deutschen Straßen bringen und Deutschland zum «Leitmarkt für Elektromobilität» machen.

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