Aktuelle MeldungenUnternehmenVerschiedenes

TUI will einem Wertverlust durch mögliche Drachme-Rückkehr vorbeugen

ARKM.marketing
     

Reisekonzern verschickt neue Verträge an Hoteliers – Experten raten zu Währungsumstellung

Berlin (dapd). Der Reisekonzern TUI trifft nach Informationen der „Bild“-Zeitung Vorkehrungen für eine mögliche Währungsumstellung Griechenlands von Euro auf Drachme. Das Unternehmen habe griechische Hoteliers aufgefordert, vor dem Hintergrund einer Rückkehr zur Drachme einen neuen Vertrag zu unterschreiben, berichtete das Blatt am Samstag unter Berufung auf ein Schreiben. Sollte der Euro nicht mehr die Währung sein, könne TUI die Geldsumme in der neuen Währung bezahlen, heiße es darin. Der entsprechende Wechselkurs werde von der Regierung vorgegeben.

TUI will mit den Vorkehrungen dem möglichen Wertverlust einer neuen griechischen Währung vorbeugen. „Wir müssen uns gegen solche Währungsrisiken absichern. Es gibt eine mehr als theoretische Möglichkeit, dass Griechenland aus der Euro-Zone aussteigt“, sagte ein Unternehmenssprecher der „Bild“-Zeitung.

Der griechische Hotelierverband reagierte dem Bericht zufolge empört auf die Forderung des Reisekonzerns. Tourismusverband-Präsident Andreas Andreadis sagte der Zeitung, keiner der angeschriebenen Hoteliers werde die Aufforderung abzeichnen. „Wir haben uns an das griechische Tourismus-Ministerium gewandt.“

Der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn empfahl Griechenland die Rückkehr zur Drachme. „Mit dem Euro kommen die Griechen nie wieder auf einen grünen Zweig“, sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“.

Für eine Währungsumstellung müssten die griechischen Banken eine Woche lang geschlossen bleiben. Alle Konten, Bilanzen und Staatsschulden würden auf Drachme umgestellt. Dann würde die griechische Währung abgewertet, um das Land wieder wettbewerbsfähig zu machen. „Es gibt ein lokales Gewitter, und dann scheint wieder die Sonne“, sagte Sinn.

Der „Wirtschaftswoche“ sagte Sinn, die Griechen hätten keine Chance, im Euro-Raum wettbewerbsfähig zu werden. Sie müssten ihre Löhne um die Hälfte senken. „Das geht nur durch Austritt und Abwertung.“ Auch wenn es keine Rechtsgrundlage für einen Austritt gebe, sei die Trennung vom Euro möglich. „Alles ist technisch machbar“, sagte Sinn. „Die Trennung der Tschechischen Republik von der Slowakei hat es gezeigt.“

Der Bonner Währungsexperte Manfred Neumann erklärte dem Wirtschaftsmagazin, die Regierung in Athen müsse die Währungsumstellung heimlich vorbereiten. Nur so lasse sich ein panikartiges Abräumen der Euro-Guthaben bei Banken vermeiden. „Am besten führt man die Währungsreform an den Weihnachtsfeiertagen durch“, sagte Neumann.

Die griechische Armee müsse dann die Grenzen sichern, „damit niemand versucht, Euro aus dem Land zu schmuggeln“. Banküberweisungen wären verboten, um den Abfluss von Fluchtgeldern einzudämmen, und auch der internationale Flug- und Bahnverkehr müsse eingestellt werden. Athen werde per Notstandsverordnung regieren. Das Drucken neuer Drachme-Scheine dauere ungefähr drei Tage, schätzte Neumann.

ARKM.marketing
 

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"

Werbeblocker erkannt!

Werbeblocker erscheinen auf den ersten Blick praktisch, weil sie störende Anzeigen ausblenden. Doch viele Internetseiten finanzieren sich ausschließlich durch Werbung – das ist oft die einzige Möglichkeit, die Kosten für Redaktion, Technik und Personal zu decken. Wenn Nutzer einen Werbeblocker aktivieren, entziehen sie der Seite diese wichtige Einnahmequelle. Die Folge: Verlage und Webseitenbetreiber verlieren  Einnahmen, die oft sogar die Gehälter ganzer Teams oder Redaktionen gefährden. Ohne Werbeeinnahmen fehlen die Mittel, um hochwertige Inhalte kostenlos anzubieten. Das betrifft nicht nur große Medienhäuser, sondern auch kleine Blogs, Nischenportale und lokale Nachrichtenseiten, für die der Ausfall durch Werbeblocker existenzbedrohend sein kann. Wer regelmäßig eine werbefinanzierte Seite nutzt, sollte sich bewusst machen, dass der Betrieb und die Pflege dieser Angebote Geld kosten – genau wie bei einer Zeitung oder Zeitschrift, für die man selbstverständlich bezahlt. Werbeblocker sind daher unfair, weil sie die Gegenfinanzierung der Verlagskosten und Personalgehälter untergraben, während die Inhalte weiterhin kostenlos genutzt werden. Wer den Fortbestand unabhängiger, kostenloser Online-Inhalte sichern möchte, sollte deshalb auf den Einsatz von Werbeblockern verzichten oder zumindest Ausnahmen für seine Lieblingsseiten machen. Wenn Sie unsere Seite weiterhin lesen möchten, dann seien Sie fair! Danke.