Verschiedenes

Traktat über die Kommunikation

Kommunikation – das ist das Thema dieses Artikels. Wie reden wir miteinander und welche Optionen haben wir dabei? Und was kann schiefgehen? Werfen wir gemeinsam einen Blick auf das Wunder der Kontaktaufnahme.

Das Problem am Küchentisch.

Jürgen von der Lippe sagte mal in seinem Programm „Der Blumenmann“, dass Männer im Grunde mit ein paar Grunzlauten auskämen. Freilich ist dem nicht so. Die Sprache – und die effektive Benutzung selbiger – ist von unglaublicher Wichtigkeit. Dies sieht man im Großen (Erstellung von Allgemeinen Geschäftsbedingungen), wie im Kleinen, etwa dann, wenn es um eine Unterhaltung zwischen zwei Ehepartnern geht.

Es ist deshalb so wichtig, weil allein der Akt des Sprechens selbst zu Komplikationen führen kann. Nehmen wir das klassische Beispiel:

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Man sitzt gemütlich am Mittagstisch. Es gibt Suppe, mit Erbsen, Möhren, Fleischeinlage, Suppengrün und etwas, das sich später als kleingehackter Lauch entpuppen wird. Man selbst weiß dies nicht, rührt in der Suppe herum, um sie auf Esstemperatur herunterzukühlen und sieht den Lauch. Kurz betrachtet man das Grün nachdenklich, aber dann erinnert man sich an den klugen Satz, dass nur fragenden Menschen geholfen werden kann. Und mit einem Räuspern schaut man zu der Person, mit der man Tisch, Bett und Leben teilt.

Die Frage war eigentlich ganz harmlos, es war nur „Was ist denn das in der Suppe?“, aber der Reaktion der/des Anderen nach zu urteilen, hätte man sich genauso gut über die Kochkünste lustig machen können. Was man in diesem Moment nicht gewusst hat: Im Grunde tat man dies.

Das Gesagte ist freilich schwer zu decodieren – wie schwierig mag das erst in einer fremden Sprache sein. Wie ist gut es dann, wenn man per lingatel.de/uebersetzungsdienst eine Übersetzung anfertigen lassen kann. Leider gilt hier das gleiche Problem wie am Küchentisch – es ist nur die wörtliche Übersetzung, die sich nicht zwangsläufig mit der decken muss, die Interpretationssache ist.

Und damit sind wir wieder am Tisch und stellen uns die Frage, was wir gesagt haben, dass die andere Person so erzürnte. Das Spannende hierbei ist nicht, das Gesagte, sondern das Gehörte.

Der Mensch hat vielerlei Möglichkeiten, eine Sprachbotschaft zu kodieren. Er kann etwa Buchstaben austauschen, Reihenfolgen ändern oder Leerzeichen einfügen, wo sie keinen Sinn ergeben. Wichtig ist nur, dass der Empfänger über das notwendige Decodierungsmittel verfügt. Dies gilt auch für die Sprache und hier ergibt sich das Problem: Es gibt vier Möglichkeiten, einen Satz zu ver- oder zu entschlüsseln und sie existieren gleichzeitig.

Da wären manche Codeerfinder stolz, für den alltäglichen Umgang ist dies freilich eine schwierige Angelegenheit.

Das Kommunikationsquadrat

Friedemann Schulz von Thun hat nicht den gleichnamigen Fisch erfunden. Der Name des Speisefisches soll vom altgriechischen „Ich eile“ herrühren, da der Fisch sich schnell bewegt. Herr Schulz von Thun hingegen ist deutscher Kommunikationspsychologe und darin so erfolgreich, dass er das in Hamburg situierte „Schulz von Thun-Institut für Kommunikation“ gründen konnte. Er ist für unseren Artikel aus einem ganz anderen Grunde von Belang. Er entwickelte das sogenannte „Kommunikationsquadrat“, wahlweise auch „Vier-Seiten-Modell“ oder „Vier-Ohren-Modell“ bezeichnet.

Entsprechend kann jeder Satz, auch der, den der geneigte Leser in diesem Moment liest, auf vier unterschiedlichen Ebenen dekodiert werden. Um sich diese unterschiedlichen „Ohren“, „Seiten“ oder „Ebenen“ zu merken, eignet sich die Eselsbrücke „BASS“. Es sind die unterschiedlichen Kommunikationsebenen, die sich wie folgt darstellen:

Beziehungsebene

Wie stehen die beiden Personen, die sich in Kommunikation befinden, zueinander?

Appellebene

Hier geht es darum, dass der Sender möchte, dass der Empfänger etwas tut oder unterlässt.

Sachebene

Hier geht es rein um die Sache an sich.

Selbstoffenbarungsebene

Diese Ebene beinhaltet, dass man etwas von sich selbst preisgibt.

2022-07-12-Kommunikation
In diesem Bild beispielsweise ist es für den Beobachter schwierig, es zu deuten. Wir sehen hier zwei Personen, die sich unterhalten – aber wie findet die Kommunikation statt? Welche Ebene wird angesprochen? 
Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/zwei-frauen-sitzen-auf-stuhlen-neben-fenster-1181719/

Um das Beispiel mit der undefinierbaren Zutat noch einmal zu bemühen:

Man selbst fragte auf der Sachebene, was das für eine Ingredienz sei, die da in der Suppe schwimmt, aber eventuell decodierte die andere Person dies auf der Beziehungsebene. Dort verstand sie, dass sie nicht kochen könne und dass sie es besser lassen solle.

Fazit

Wir sehen: Sprache ist kompliziert. Und da ist es egal, wer sie spricht. Dennoch ist Sprache auch wichtig – da sie Integrationspotenzial bietet.

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